Vor nationalen gesetzgeberischen Vorgaben im
Produktionsprozess von Textilien bei den Umwelt- und Sozialstandards
warnt der Gesamtverband Textil + Mode. Nach der grundsätzlichen
Verständigung auf das von der Bundesregierung gegründete
Textilbündnis für faire Arbeitsbedingungen in Entwicklungsländern
betont Verbandspräsidentin Ingeborg Neumann in der „Leipziger
Volkszeitung“ (Donnerstag-Ausgabe): „Ich kann nur vor einem deutschen
Alleingang warnen. Ein deutsches Gesetz wäre im internationalen
Kontext sinnlos und falsch.“ Man müsse vielmehr die Menschen
überzeugen, dass Verbesserungen in der Lieferkette gut für alle
seien. Die Pflicht zur Überzeugung gelte im Übrigen auch für die
Konsumenten: „Der Anteil von nachhaltiger Bekleidung am Gesamtumsatz
liegt in Deutschland bei etwa zwei Prozent“, betont Ingeborg Neumann.
Veränderungen in der textilen Lieferketten seien nur langfristig
erreichbar. „Keiner kann die Lebens- und Arbeitsbedingungen in
ausländischen Fabriken kurzfristig ändern.“ Nachhaltigkeit sei aber
ein Prozess, und die Textilunternehmen würden kontinuierlich besser.
Dabei gelte: „Was draufsteht, muss aber auch drin sein, und dafür
stehen unsere Unternehmen.“ Dabei würden die Partner im Textilbündnis
für international möglichst einheitliche Bedingungen werben, damit
deutsche Unternehmen durch höhere Anforderungen keine
Wettbewerbsnachteile hätten. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller
(CSU) habe zugesagt, diesen Prozess aktiv zu unterstützen.
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