Die Gesellschaft für bedrohte Völker kritisiert
die harte und unnachgiebige Haltung von Bundesinnenminister Thomas de
Maizière (CDU) in Flüchtlingsfragen. „Wer sich angesichts der
humanitären Katastrophe, die sich tagtäglich im Mittelmeer abspielt,
nicht aus dem Sessel erhebt, ist eine traurige Figur“, sagte Tilman
Zülch, Präsident der Gesellschaft gegenüber der „Leipziger
Volkszeitung“ (Dienstag-Ausgabe). Der Innenminister trage mit seinem
gesamten Verhalten nicht dazu bei, die Fluchtursachen zu bekämpfen.
Der Minister gehe immer nur auf „Abwehrhaltung“ und begegne seinen
Kritikern und Hilfsorganisationen als ein „sehr harter und recht
intoleranter Politiker“, kritisierte Zülch.
De Maizière sei Repräsentant eines wirtschaftlich starken
Deutschlands, das sich nicht um ein gesamteuropäisches
Wiederaufbauprogramm für die Krisenzone Afrikas bemühe. Und es
spräche in diesem Zusammenhang für sich, dass die Bundesrepublik
„selbst nach einem Jahrhundert noch immer nicht den Völkermord an den
Armeniern anerkennen will“.
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