LVZ: Grünen-Politiker Palmer zum Grünen-Aufschwung: „Wer da zu früh abhebt, landet ganz unsanft“

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer von den
Grünen, der auch Kandidat für den nächsten Parteirat ist, dem
höchsten innerparteilichen Gremium der Grünen, hat seine Partei zur
Bescheidenheit angesichts hoher Umfragewerte aufgerufen. Angesichts
anhaltend hoher Umfragewerte und mit Blick auf die quasi offizielle
Kandidatur-Ankündigung von Renate Künast als Herausforderin von
Berlins SPD-Bürgermeister Klaus Wowereit im kommenden Jahr meinte
Palmer in einem Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“
(Freitag-Ausgabe): „Wir Grünen müssen sehr bescheiden auftreten, weil
wir bisher nur Umfrageergebnisse in der Gegend von 30 Prozent
vorweisen können. Die Sozialdemokratie hat in ihrer langen Geschichte
dies auch schon wiederholt in Wahlen erreicht. Das ist ein
entscheidender Unterschied.“ Die Grünen müssten „erst noch beweisen,
dass uns das gelingt“, sagte Palmer. „Ich sehe in diesen hohen
Umfragewerten mindestens so viel Risiko wie Chancen. Wer da zu früh
abhebt, landet ganz unsanft.“

Mit Blick auf den Bund sagte Palmer, gehe er davon aus, dass
Schwarz-Gelb 2013 wohl nicht wiedergewählt werde. „Und dann werden
sich die alten Fragen stellen: Kann Rot-Grün eine eigene Mehrheit
bekommen? Dafür benötigen wir als Grüne eine Strategie, um aus den
guten Umfragen Stimmen zu machen. Klappt das nicht, wird die
Regierungsbildung so schwierig, wie sie es im Fünfparteiensystem eben
ist“, meinte Palmer. Was dabei herauskomme, könne heute niemand
sagen. „Sicher ist nur, dass wir uns auf das Regieren vorbereiten
müssen, weil es 2013 auf uns ankommt.“

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