Der Bewerber um den Bundesvorsitz der Jungen
Union, Paul Ziemiak, will die JU im Fall seiner Wahl auf dem
Deutschlandtag am Wochenende „breiter aufstellen“, weil sie nicht nur
für Akademiker sondern auch für Auszubildende wieder interessant
werden müsse. Gleichzeitig rief er, gegenüber der „Leipziger
Volkszeitung“ (Donnerstag-Ausgabe), dazu auf, kritisch bei
politischen Entscheidungen, wie bei der Rente mit 63 zu sein, „aber
nicht erst, wenn sie getroffen wurden, sondern davor.“
Selbstverständlich könne er auch „Nein sagen“, betonte Ziemiak, der
als Favorit der Vorsitzenden Angela Merkel gilt. Aber es zeichne
„Führung aus, auch einmal Ja zu sagen“, so Ziemiak. „Mit dem Nein
komme ich schnell in die Medien. Aber mein Anspruch ist nicht, in die
Medien zu kommen, sondern Politik für die junge Generation zu
gestalten“. Er wolle auf dem Deutschlandtag der JU „die Mitglieder
überzeugen und nicht die Bundeskanzlerin“, sagte Zimiak. Ziemiaks
Gegenkandidat, der Niedersachse Benedict Pöttering, unterstrich
seinen Anspruch, dass in der Union „die Mitglieder sowohl bei
Diskussionen als auch bei Entscheidungen besser eingebunden werden
müssen“. Auch die CDU könne eigentlich nichts dagegen haben, wenn der
Nachwuchs thematisch wieder eigenständiger wahrgenommen werde. „Es
liegt in der DNA der Jungen Union, die Mutterpartei zu kritisieren,
wenn sie falsch liegt, wie beispielsweise bei der Verletzung der
Generationengerechtigkeit mit der Rente mit 63 und mit der
Mütterrente aus den Sozialkassen“, sagte Pöttering. „Damit habe ich
sicherlich keinen Beliebtheitspreis in der CDU-Zentrale gewonnen“,
aber stattdessen erfahre er dafür viel Unterstützung aus der
Mitgliedschaft. Die JU müsse sich insgesamt „als Vorkämpfer für
Generationengerechtigkeit“ beweisen.
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