LVZ: Kauder: Libyen-Einsatz war von Anfang an nicht genug durchdacht / „Es gibt nur den Einsatz der Bundeswehr für Hilfsaktionen“

Unions-Fraktionschef Volker Kauder hat jegliches
militärische Engagement der Bundeswehr im Libyen-Konflikt mit
Ausnahme von konkreten Hilfsaktionen ausgeschlossen. In einem
Video-Interview mit der in der Mediengruppe Madsack erscheinenden
„Leipziger Volkszeitung“ (Sonnabend) sagte Kauder: „Ich bin froh,
dass wir im Kriegseinsatz nicht dabei sind.“ Er habe „von Anfang an
gesagt, dass der Einsatz nicht durchdacht genug ist, dass er nach
meiner Auffassung nicht richtig geplant ist“, meinte Kauder. „Und
dass ich nach allen Erfahrungen der Überzeugung bin, dass ohne
Bodentruppen so etwas nicht zu gewinnen ist. Jetzt sehen wir ja, wie
schwierig die Dinge sich gestalten.“

Mit ihrer Enthaltung und der Entscheidung, sich nicht am
Libyeneinsatz zu beteiligen, habe die Regierung völlig richtig
entschieden. „Dass wir natürlich bei humanitären Aktionen helfen,
wenn es darum geht, Flüchtlinge zu retten und dort einen Beitrag
leisten“, sei etwas völlig anderes als ein Kriegseinsatz. „Es gibt
nur den Einsatz der Bundeswehr für Hilfsaktionen. Im Übrigen war ja
die Bundeswehr schon einmal tätig, als es darum ging, Deutsche zu
evakuieren. Also, auf dieser Ebene kann das stattfinden.“

Im Übrigen sei er „doch sehr verwundert, dass man sagt, wir machen
ein Waffenembargo, das muss kontrolliert werden und zur gleichen Zeit
überlegen Amerikaner und Engländer, dass sie das Waffenembargo auf
der einen Seite umgehen, um Waffen zu liefern“. Auch da zeige sich,
dass manches nicht zusammen stimme.

Das komplette Interview als Video und im vollen Wortlaut ist zu
finden unter: http://www.madsack-im-gespraech.de

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