LVZ: Ramelow empört über Minister-Kritik an neuer V-Leute-Praxis: „Wir schulden diesen Schritt auch den Angehörigen der Opfer“

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke)
hat den Ausstieg seines Landes aus der V-Leute-Praxis gegen Kritik
von CDU-Landesinnenministern verteidigt. „Das Vertrauen zu den
Thüringer V-Leuten ist parteiübergreifend weg, weil sie mit Blick auf
die Vorgänge rund um den NSU eher ein Sicherheitsrisiko waren. Wir
schulden diesen Schritt auch den Angehörigen der Opfer“, sagte
Ramelow der „Leipziger Volkszeitung“ (Montag-Ausgabe). Zu der Drohung
von Lorenz Caffier, CDU-Innenminister aus Schwerin, Thüringen stelle
mit seinem Schritt die grundsätzliche Zusammenarbeit in Frage, meinte
Ramelow: „Ich hätte mir die Empörung gewünscht, als eine braune
Terrorbande zehn Morde verübte, während die Verwicklung der
Sicherheitsbehörden bis heute nicht aufgeklärt ist.“ V-Leute seien
immer „dran gewesen, von der Gründung bis zum Schuss, ohne einen
einzigen Mord zu verhindern“. Seine Regierung habe die
Schlussfolgerungen aus einem konkreten Versagen der
Sicherheitsbehörden gezogen.

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