Auf die rasche Eröffnung eines Endlagers für
hochradioaktiven Müll bei Gorleben drängt der CSU-Vorsitzende und
bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer. Zugleich schloss er in
einem Video-Interview mit der Madsack-Mediengruppe den Zubau atomarer
Energieanlagen definitiv und für alle Zeiten aus.
„Es wird kein neues Atomkraftwerk geben, jedenfalls nicht unter
meiner Verantwortung, weil wir die Kernenergie als Brückentechnologie
eingestuft haben“, sagte Seehofer. „Nach der Brücke, wenn sie
geschlagen ist, ist Schluss mit Kernkraft.“ Mit Blick auf die
Endlagerung sei es sein ausdrückliches Anliegen, „dass wir jetzt
endlich, vielleicht als erstes Land auf der ganzen Welt, diese
Endlagerung lösen“, sagte der CSU-Politiker. Das sei einer der
Punkte, der die Bevölkerung ärgere, „dass die Politik zwar die
Nutzung der Kernenergie, aber nicht die Behandlung des Abfalls
richtig gelöst hat“. Und dabei sei die Verwirklichung des
Gorleben-Projektes „die erste Stufe. Und die sollten wir mal jetzt
durchführen nach jahrelangem Moratorium“, so Seehofer. Auf die Frage
nach einer möglichen Endlagerstätte auch auf bayerischem Gebiet sagte
Seehofer lediglich: Erst die Endlagerung in Gorleben „und dann sehen
wir weiter“.
Die Koalition, so Seehofer angesichts der bevorstehenden
Großdemonstrationen gegen den neuen Energiekurs der Bundesregierung,
werde „jetzt bis mindestens Ende des Jahres in diesen
Diskussionsprozess kommen und dem müssen wir uns stellen“. Und dem
stelle er sich „auch persönlich sehr gerne, weil wir viel stärker
als in den letzten Tagen vermitteln müssen, dass wir in ein neues
Zeitalter eintreten“, ergänzte Seehofer. Man wolle unabhängig werden
von der Kernkraft, auch von fossilen Energieträgern und den
Durchbruch in das Zeitalter der regenerativen Energien schaffen.
Das komplette Interview als Video und im vollen Wortlaut ist zu
finden unter: http://www.madsack-im-gespraech.de
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