Mängel im Datenmanagement bremsen Digitalisierung der Wirtschaft / biMA®-Studie untersucht datenanalytische Reife von Unternehmen

Unternehmen in Deutschland, Österreich und der
Schweiz fehlt es immer noch an Reife bei der Nutzung von Daten: 49
Prozent der Unternehmen bemängeln, dass Daten für Auswertungen
widersprüchlich, unvollständig oder veraltet vorliegen. Aktuell geben
nur 25 Prozent der Unternehmen an, kein Datenqualitätsproblem zu
haben. Die Folge: Entscheidungen auf Managementebene sind
anzweifelbar, weil nicht alle verfügbaren Informationen genutzt
werden. Die Mehrwerte der Digitalisierung drohen damit zu verpuffen.
Das ergibt die BI & Analytics-Studie biMA® 2017/18 von Sopra Steria
Consulting in Zusammenarbeit mit dem Business Application Research
Center (BARC).

Eine Ursache für die geringen Fortschritte im Datenmanagement sind
die stagnierenden Budgets für BI & Analytics. Bei Unternehmen mit 250
bis 10.000 Mitarbeitern sind die Investitionen rückläufig. Ausnahme
sind Großunternehmen mit mehr als 10.000 Mitarbeitern. Der Anteil der
Konzerne, die mehr als fünf Millionen Euro pro Jahr für BI und
Analytics ausgeben, ist in den vergangenen fünf Jahren von 27 auf 43
Prozent angewachsen.

Gewünschte Erfolge lassen auf sich warten

Die generelle Investitionszurückhaltung liegt auch am geringen
oder ausbleibenden Return on-Investment (ROI) der BI &
Analytics-Initiativen. Obwohl neue Analyse-Technologien und -Methoden
eingesetzt werden und Unternehmen sich fachlich, organisatorisch und
technisch verbessert haben, verschaffen sie sich nur mäßige
Wettbewerbsvorteile. Auf der für die Studie entwickelten BI &
Analytics-Reifeskala von 1 (Individuell aufbereitete Daten) bis 5
(automatisierte, datengetriebene Geschäftsprozesse und -modelle)
erreichten Unternehmen und öffentliche Verwaltung im Durchschnitt
einen Reifegrad von 2,91. Dieser Wert wird dem Anspruch vieler
Entscheider, durch Daten und neue Technologien schnelleren und
besseren Service zu bieten, genauere Prognosen zu erstellen und neues
Wachstum zu schaffen, kaum gerecht.

„Hausaufgaben bei der Datenqualität noch immer nicht erledigt“ Der
größte Bremser sind aus Sicht der befragten Fach- und Führungskräfte
die schlechte Datenqualität und unzureichendes Metadatenmanagement:
„Aufgrund der gewachsenen Anforderungen spüren Unternehmen im
Zusammenhang mit der Digitalisierung, dass Datenqualitätsprozesse und
-zuständigkeiten weiterhin fehlen. Hier wurden in den vergangenen
Jahren einige Hausaufgaben nicht erledigt“, sagt Lars Schlömer,
Leiter BI & Analytics bei Sopra Steria Consulting. Das durch die
Digitalisierung immer wichtigere Metadatenmanagement wird ebenfalls
weiterhin nur als Kür angesehen, nicht als Pflicht. 81 Prozent der
Teilnehmer geben an, dass sie BI & Analytics-Komponenten für Daten-
und Qualitätsmanagement kaum nutzen. Die Folge: Unternehmen nutzen
das Potential wachsender Datenbestände und neuer Datenquellen nicht
aus, wenn die Daten aufgrund unzureichender Qualität bzw. fehlenden
Metadatenmanagements nicht gefunden, verwendet oder sinnvoll
verknüpft werden können. Ein operativer sowie strategischer Mehrwert
aus den vorhandenen Informationen lässt sich damit nur schwer
erzeugen.

Fachliche und kulturelle Weichenstellungen erforderlich

Die Mehrheit der befragten Unternehmen ist sich zwar bewusst, dass
sie bei der Datenqualität Nachholbedarf haben, fehlende Erfolge
bremsen allerdings den Enthusiasmus. Zu den konkreten Basisaufgaben
zählen beispielsweise, verantwortliche Datenhüter zu bestimmen, die
darüber wachen, ob Daten in der notwendigen Qualität vorliegen und
wie sie abgelegt, benannt und in Metadaten beschrieben werden. 43
Prozent der Befragten mahnen zudem die Strategie im eigenen
Unternehmen an, wie Daten als wichtigster Produktionsfaktor
systematisch genutzt werden sollen. Viele Unternehmen sind in den
vergangenen fünf Jahren das Thema Strategieentwicklung nicht
angegangen.

Zum strategischen Umdenken gehört, dass Unternehmen ihr fachliches
Verständnis verbessern: „Technisch sind alle Möglichkeiten vorhanden,
sehr komplexe fachliche Fragestellungen zu beantworten. Unternehmen
müssen sich allerdings noch stärker mit kreativen Anwendungsideen
befassen und sich organisatorisch weiterentwickeln, damit BI &
Analytics-Methoden ihr volles Potential entfalten können“, sagt
Schlömer. Das erfordert vor allem auch einen kulturellen Umbruch. Den
hat die Mehrheit der Unternehmen noch vor sich. Agile Strukturen,
beispielsweise um immer wieder neue Geschäftsideen aus Daten zu
entwickeln, sind die Ausnahme: Nur 13 Prozent der Befragten geben an,
agile und explorative Vorgehensmodelle einzusetzen, 20 Prozent
bezeichnen explorative Methoden und agile Weiterentwicklungen als
Grundlagen ihrer Informationskultur, so die Studie. „Eine der
Kernherausforderungen ist daher eine Unternehmenskultur zu schaffen,
die im Einklang mit der passenden BI & Analytics-Architektur und
einer zukunftsorientierten Strategie erfolgen“, sagt Lars Schlömer
von Sopra Steria Consulting.

Links:

Studie biMA® 2017/18 herunterladen: http://bit.ly/bima2018

Über die Studie:

Die BI & Analytics-Studie biMA® 2017/18 wurde von Sopra Steria
Consulting auf Basis von Fragebögen und Interviews erstellt. 314
Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen nahmen Mitte 2017
an der Studie teil, die Ergebnisse wurden Anfang 2018 ausgewertet.
Die Studie ist die fünfte Auflage und zeigt die bisherige und
zukünftige Entwicklung des Themas BI & Analytics in Unternehmen im
deutschsprachigen Raum (DACH).

Methodische Grundlage der Studien bilden das von Sopra Steria
Consulting, zusammen mit den Universitäten Duisburg-Essen und St.
Gallen unter Mitwirkung der Universität Düsseldorf, entwickelte
Reifegradmodell biMM® (Business Intelligence Maturity Model) und die
darauf aufbauende Analysemethode biMA® (Business Intelligence
Maturity Audit).

Über Sopra Steria Consulting (www.soprasteria.de)

Sopra Steria Consulting zählt heute zu den Top Business
Transformation Partnern in Deutschland. Als ein führender
europäischer Anbieter für digitale Transformation bietet Sopra Steria
eines der umfassendsten Angebotsportfolios für End-to-End-Services am
Markt: Beratung, Systemintegration, Softwareentwicklung,
Infrastrukturmanagement und Business Process Services. Unternehmen
und Behörden vertrauen auf die Expertise von Sopra Steria, komplexe
Transformationsvorhaben, die geschäftskritische Herausforderungen
adressieren, erfolgreich umzusetzen. Im Zusammenspiel von Qualität,
Leistung, Mehrwert und Innovation befähigt Sopra Steria seine Kunden,
Informationstechnologien optimal zu nutzen. Mit mehr als 42.000
Mitarbeitern in über 20 Ländern erzielte Sopra Steria 2017 einen
Umsatz in Höhe von 3,8 Mrd. Euro.

Die Sopra Steria Group (SOP) ist notiert an der NYSE Euronext
Paris (Compartment A) – ISIN: FR0000050809.

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