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Polen bekräftigt seine Atompläne

Warschau (MOZ) Die polnische Regierung kehrt zu ihren Planungen
für den Bau von Atomkraftwerken zurück. Bis zum Jahr 2024 soll eine
erste Anlage in der Nähe von Danzig entstehen, ein zweites Werk ist
bis 2030 geplant.

Diese Ziele werden in einem nationalen „Kernenergieprogramm“
genannt, das jetzt vom Ministerrat verabschiedet wurde. Nach
Informationen der „Märkischen Oderzeitung“ aus Frankfurt (Oder)
nimmt das Programm ursprüngliche Planungen wieder auf, die bereits
vor zwei Jahren in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern für
Bedenken gesorgt hatten. Bis 2024 soll der erste Reaktor entstehen,
für den der rund 400 Kilometer nordöstlich von Berlin gelegene Ort
Zarnowiec an der Ostsee als Standort favorisiert wird. Er ist etwa 70
Kilometer von Danzig entfernt. Eine weitere Anlage soll bis 2030
folgen. Dafür sind ebenfalls Orte an der Ostseeküste in der engeren
Auswahl. Noch im Sommer hatte Regierungschef Donald Tusk
Finanzierungsprobleme für das Vorhaben eingeräumt, dessen Kosten sich
auf mindestens 50 Milliarden Zloty (rund 12,5 Milliarden Euro)
belaufen. Inzwischen erwiesen sich aber auch Hoffnungen auf die
Erschließung von Schiefergasquellen mit dem Fracking-Verfahren als
weitaus kostspieliger als gedacht. Das Potsdamer Umweltministerium
hatte schon vor zwei Jahren im Rahmen einer grenzüberschreitenden
Umweltverträglichkeitsprüfung erhebliche Sicherheitsbedenken nach
Warschau übermittelt. Eine Bürgerinitiative gegen Atomkraft aus der
Uckermark hatte zudem 20 000 Unterschriften an die polnische
Botschaft in Berlin übergeben.

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