Frankfurt (Oder). In der Außenstelle der
Stasiunterlagenbehörde in Frankfurt (Oder) wurden Säcke mit
zerrissenen Aufzeichnungen einer Führungskraft des ehemaligen
Halbleiterwerkes entdeckt, die 18 Jahre lang für die Stasi spitzelte.
Das berichtet die Märkische Oderzeitung in ihrer morgigen Ausgabe.
Der „außergewöhnliche Fund“ erlaube tiefe Einblicke ins Leben des
Volkseigenen Großbetriebes, so Behördenleiter Rüdiger Sielaff. Der
hochdotierte Spitzel, der zwischen 1971 und 1989 für das Ministerium
für Staatssicherheit arbeitete und zum Inoffiziellen Mitarbeiter im
besonderen Einsatz aufstieg, verfasste mehr als 1000 Seiten; viele
sind inzwischen rekonstruiert. Darin verriet er Aussagen seiner
Mitarbeiter in den Frühstücksrunden, schrieb über die Stimmung der
polnischen Fachkräfte zu Zeiten des Solidarnosc-Verbotes, über einen
illegalen Computerhandel im Werk und eine Havarie 1987 mit einem
Schaden in Millionenhöhe.
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