Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung kommentiert die Lage in Nahost (Samstagausgabe) Das nahöstliche Puzzle

Als vor elf Jahren Baschar el-Assad in
dynastischer Erbfolge die Macht von seinem Vater übernahm, keimten in
Syrien Hoffnungen. Der junge Staatschef führte das Internet ein, ließ
Diskussionen zu und entließ politische Gefangene. Dagegen
intervenierte die alte Garde, die um ihre Besitzstände bangte. Assad
fügte sich. Im Innern wurden die Repressionen fortgesetzt, nach außen
blieben die Fronten mit Israel verhärtet.

Doch nach dem Sturz der Potentaten in Ägypten und Tunesien gerät
nun auch das von der Baath-Partei getragene Regime in Bedrängnis. Die
Verhältnisse von Land zu Land sind zwar unterschiedlich, aber im Kern
geht es um den gleichen Auslöser. Eine vornehmlich jugendliche
Bevölkerung wehrt sich gegen wirtschaftliche Perspektivlosigkeit und
politische Knebelung. Assad liegt falsch, wenn er für die Unruhen
eine „ausländische Verschwörung“ verantwortlich macht. Der Westen war
vielmehr vom Wandel in der arabischen Welt total überrascht.

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