Das Analphabetentum in Deutschland ist
ausgerottet. Zu diesem Schluss kam eine amtliche Erhebung – 1912. Was
für ein Irrtum. Hundert Jahre später hat Deutschland mehr
Analphabeten aufzubieten als damals errechnet: Rund 7,5 Millionen
Deutsche – das ist jeder siebte Erwerbstätige – können 2011 keine
einfachen Texte lesen und kaum einen simplen Satz schreiben. Wie
blamabel für eine Wissensgesellschaft, für eine reiche
Industrienation. Wie tragisch für die Betroffenen. Dass
Bildungsministerin Schavan jetzt eine neue Initiative startet, um
erwachsenen Analphabeten zu helfen, ist sicher notwendig, aber nur
die halbe Miete. Vor allem müssen Kinder gut lesen und schreiben
lernen. Schulen brauchen ausreichend Lehrer, gut qualifizierte
Pädagogen, damit auch Schüler mit Lernschwierigkeiten eine Chance
bekommen. Nur so kann geschafft werden, was vor 100 Jahren schon
erreicht schien.
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