Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu Japan/Konjunkturprogramm

Wieder einmal gibt ein konservativer
japanischer Ministerpräsident Geld mit vollen Händen aus, das er gar
nicht hat. Die stolze Summe von 173 Milliarden Euro soll die
daniederliegende Wirtschaft ankurbeln. Dabei kann man in Japan die
Nutzlosigkeit von Konjunkturprogrammen besichtigen. Jahrelang wurden
immer neue Programme aufgelegt, die die Staatsschulden aufblähten,
aber nur Strohfeuer blieben. Immerhin erfreute solch kurzfristig
wirkender Geldregen Wähler. Und die Politik konnte sich um
langfristig wirkende, einschneidende Strukturreformen drücken. Je
größer aber der Bedarf an Geld wird und je mehr man davon in aller
Welt aufnehmen muss, um so höher werden die Zinsen, die Tokio zu
zahlen hat. Nach Euro-Land und den USA droht die nächste große
Schuldenkrise – und wieder mit Auswirkungen für die Weltwirtschaft.

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