Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zum neuen Familienbericht einer Expertenkommission: Es geht um Familien, nicht um Unternehmen

Der Titel des Familienberichts klingt
zynisch: „Zeit für Familie“ heißt das Werk, in dem eine
Expertenkommission die Verkürzung der Elternzeit von drei auf zwei
Jahre oder sogar zwölf Monate vorschlägt, um Unternehmen zu
entlasten. Gut, dass die Bundesregie¬rung das zurückgewiesen hat.
Unternehmen müssen selbst aktiv dazu beitragen, dass Familie und
Beruf vereinbart werden können. Das kann nicht über eine Verkürzung
der Elternzeit gelingen. Eine dreijährige Auszeit für Eltern bringe
eine organisatorische und finanzielle Belastung für die Betriebe mit
sich, sagen die Experten. Das mag stimmen, aber in der
Familienpolitik den Fokus einseitig auf den Aufwand von Unternehmen
zu legen, ist daneben. Unternehmen müssen in der Lage sein,
Vertretungen zu organisieren. Bei aller Kritik, mindestens einen
guten Vorschlag enthält der Familienbericht. Die Experten empfehlen,
das Ehegatten-Splitting auf den Prüfstand zu stellen. Zu Recht: Das
Steuerrecht muss Frauen mehr zur Arbeit motivieren und darf zugleich
nicht wie bisher Familien mit Kindern schlechter stellen als
verheiratete Paare ohne Nachwuchs.

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