Auch seine jüngsten Steuervorschläge passen
ins Verhaltensmuster. Ob sinnvoll oder nicht – sie bezeugen ein
Einzelgängertum, durch das sich der Koalitionspartner düpiert fühlen
muss. Auch wenn der wegen seiner miserablen Umfragewerte gerne
überreagiert und nach jedem Strohhalm der Selbstprofilierung
schnappt: die Belastung geht von Schäuble aus.
Der von der Kanzlerin beschworene Herbst der Entscheidungen, der
Wunsch nach ruhigerem Fahrwasser hat die koalitionsinternen
Spannungen nicht besänftigt. Schäuble dürfte die Aufregung um seine
Person kaum verstehen. Aber wann kommt es vor, dass Merkel den bisher
so Sakrosankten zum Vier-Augen-Gespräch zitiert. Der Inhalt ist –
natürlich – vertraulich. Aber die Geste heißt: Obacht! Der Schutzwall
aus fachlicher Kompetenz und Anteilnahme, der Schäuble umgibt, wird
dünner.
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