Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur EZB

Um einen neuen Schock am Finanzmarkt zu
verhindern und den Regierungen neuerliche Rettungspakete zu ersparen,
hat die EZB Geld in bisher unerreichter Höhe zur Verfügung gestellt.
Wie notwendig die Aktion war, zeigt die Tatsache, dass 523 Banken
zugriffen. Man darf der EZB getrost unterstellen, dass sie die
Hoffnung hat, auf einem Umweg Schuldensündern zu helfen: Wenn die
Banken das billige Zentralbankgeld in viel höher verzinste Anleihen,
etwa aus Spanien oder Italien, stecken. Ob das eintritt, wird sich
zeigen. Gezeigt hat sich auf jeden Fall, dass die EZB schon
meilenweit von ihrer ursprünglich definierten Rolle als reiner
Währungshüter entfernt ist. Ein Kollaps des Bankensystems ist
zunächst einmal abgewendet. Wobei wieder einmal das Risiko für die
Rettungsaktion beim Euro-Bürger liegt – als Steuerzahler und
Verbraucher.

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