Die Linke hat, um es deutlich zu sagen,
ihre Stärke vor allem mit Hilfe der SPD erreicht, vor deren Zugang
die Zugbrücke hochgezogen blieb. Dass die Sozialdemokraten dann den
ungeliebten Genossen auch noch mit dem eigenen, von der Fahne
gegangenen Vorsitzenden Oskar Lafontaine aushalfen, ist nur das
Sahnehäubchen obendrauf. Nun also lädt Brandts politischer Urenkel
Sigmar Gabriel die reformorientierten Linken zum Mitmachen in der SPD
ein. Dass er gleich Dietmar Bartsch noch persönlich hofiert, wird dem
das Leben in seiner Partei nicht leichter machen. Aber vielleicht
folgt er ja den Schalmeien-Klängen. Es wäre nicht das erste Mal, dass
die SPD neue Kraft aus der Aufnahme von Parteiwechslern gewinnt.
Willy Brandt selbst war einst von der Sozialistischen Arbeiterpartei
wieder zurückgekehrt. Und die Chancen für diese Werbe-Offensive
könnten nicht besser sein. Seit Gründung des Konglomerats „Die Linke“
war deren Zustand nicht so desolat wie derzeit.
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