Angesichts der kürzlichen Debatte über die
Israel-Kritik von Günter Grass verliefen Gaucks erste Schritte in dem
Land geradezu unaufgeregt vernünftig. Er sagte, was ein deutscher
Politiker zu sagen pflegt – und eigentlich auch nur sagen kann: dass
Deutschland sich immer für das Existenzrecht Israels einsetzen werde,
dass aber auch die Palästinenser das Recht auf einen Staat hätten. Ob
aber Deutschland und Israel „enger verbunden (sind) als jemals
zuvor“, wie Gauck behauptet, darf angesichts der Umfragen, die er
selbst zitiert, bezweifelt werden. Eher darf, was die Stimmung unter
den Deutschen betrifft, das Gegenteil angenommen werden – wozu die
Regierung Netanjahu freilich ihren Beitrag geleistet hat. Es wird
hierzulande allerdings auch all zu leicht über die Drohung durch
Raketenbeschuss oder die Vernichtungsfantasien iranischer Politiker
hinweggesehen. +++
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