Dem Bundeswirtschaftsminister Philipp
Rösler fehlt entweder das Gefühl für das rechte Timing oder aber er
ist derart verzweifelt, dass er die persönliche Profilierung um jeden
Preis betreibt. Vermutlich trifft beides auf ihn zu. Nur: Boden unter
die Füße bekommt er auf diese Weise nicht. Was das Timing betrifft,
kommt er mit seinem Vorschlag der Privatisierung von Bahn, Telekom
und KfW zu einem Zeitpunkt, da das Thema – auch beim
Koalitionspartner – weitgehend tot ist. In manchen Städten wird gar
überlegt, wie einstige Eigenbetriebe wieder rekommunalisiert werden
können. Popularitätspunkte gewinnt Rösler mit seinem Vorstoß also
nicht – es sei denn, er schielt auf jene marktradikale Minderheit,
die seine Partei gerade noch über die Fünf-Prozent-Hürde heben
könnte. Da hasardiert er, der Parteichef. Und das ist das Gegenteil
von Seriosität. Wie es auch Privatisierungen sind, die nur auf Kasse
machen aus sind.
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