Frankfurt (Oder). Die Linkspartei übt
scharfe Kritik an der Mütterrente. „Es darf nicht sein, dass auch nur
eine Rentnerin aus dem Osten befürchtet, bei der Mütterrente leer
auszugehen“, sagte Matthias Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der
Linken im Bundestag, der Märkischen Oderzeitung (Freitagausgabe).
Hintergrund ist die Erwartung, dass Frauen, die ab Mitte des Jahres
in Ostdeutschland in Rente gehen, voraussichtlich deutlich weniger
von der geplanten Mütterrente haben werden als erwartet. Grund dafür
sind die anderen Arbeitsbiographien im Vergleich zu West-Müttern. Von
der Mütterrente profitieren vor allem Frauen, die wegen der
Kindererziehung zu Hause geblieben sind. Ostdeutsche Frauen, die nach
der Geburt der Kinder rasch wieder arbeiten gingen, werden nur einen
Teil dieser Summe erhalten, weil sie die entsprechenden Rentenpunkte
durch Erwerbsarbeit gesammelt haben. Zu DDR-Zeiten lag die Zahl der
beschäftigten Frauen bei mehr als 90 Prozent. Vor der Einführung des
Babyjahrs für das erste Kind im Jahr 1986 war es mit deutlichen
Nachteilen verbunden, für längere Zeit aus dem Arbeitsleben
auszusteigen. Die Mütterrente sei keine „pauschale Entschädigung“ für
das Kindererziehen, sondern ein „Nachteilsausgleich“, betonte eine
Sprecherin des Arbeitsministeriums von Andrea Nahles (SPD) gegenüber
dem Blatt. Nachteile beim Sammeln von Rentenpunkten sollten „nicht
überkompensiert“ werden. Menschen, die bis 30. Juni 2014 schon in
Rente sind, erhalten jedoch wegen des sonst entstehenden
Verwaltungsaufwandes den kompletten Aufschlag. Diese Regelung sei
nicht gerecht, sagt Birkwald. Die Ungleichbehandlung zwischen
bisherigen und künftigen Rentnern lasse sich beseitigen, wenn die
Bemessungsgrenze deutlich angehoben oder gestrichen würde.
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