Wenn man gegen den Willen der Mehrheit
Atomkraftwerke länger laufen lassen will, muss man das schon sehr gut
begründen. Klimaschutz, Versorgungssicherheit und bezahlbare
Strompreise sind die Argumente des Bundes. Verfangen haben sie beim
Publikum bisher nicht. Weshalb man etwas Neues probiert: Man winkt
mit Geld – mit viel Geld.
Denn nun ist plötzlich von Dutzenden Milliarden die Rede, die man
mit einer Versteigerung der Laufzeiten einnehmen könnte. Weit mehr,
als mit der Brennelementesteuer, die zudem rechtlich fraglich ist.
Man könnte also so die Staatsschulden absenken. Zudem hätte das den
Charme, dass nicht Politiker entscheiden, welcher Konzern wie lange
weiter Atomstrom produzieren darf.
Genau das aber hat eine Kehrseite: Man gibt das Recht aus der
Hand, Uralt-Meiler schleunigst vom Netz zu nehmen – sowie unter den
Verbliebenen nach gründlicher Sicherheitsbegutachtung jene
auszuwählen, die wenige Jahre zusätzlich arbeiten dürfen. Und das
geht gar nicht. Denn Geld stinkt zwar nicht. Aber es kann verdammt
gefährlich sein. +++
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