In einem Gastbeitrag für die „Bild-Zeitung“ (Samstagausgabe) hat der Top-Manager Eggert Voscherau die deutsche Politik im Zusammenhang mit der Euro-Rettung stark kritisiert. Man müsse zu der Erkenntnis gelangen, so Voscherau, „dass die Politik in dieser Frage nicht mehr weiß, was sie tut.“ Voscherau, Präsident des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie, schreibt in der „Bild-Zeitung“: „Wie man aber glauben konnte und kann, dass Griechenland mit den (nicht) bestehenden Strukturen des Landes kurzfristig ein Sparpaket umsetzen kann, das die notwendige und nachhaltige Stabilität für den Euro als nationale Währung garantiert, das war und ist weltfremd.“ Dem Land werde mit den Sparplänen etwas vorgegeben, „das so nicht erfüllbar ist.“ Voscherau warnt in der „Bild-Zeitung“ vor gewaltsamen Auseinandersetzungen in Griechenland, sollten die „zeitlich unrealistischen Kurzfristvorgaben zu sehr forciert“ werden. In seinem Gastbeitrag entwirft Voscherau zwei mögliche Lösungen für die Griechenland-Krise. „Erstens. Griechenland bleibt in der Euro-Zone, was zur Konsequenz hat, dass die anderen Euro-Länder direkt dafür zahlen, auch wenn das Land die geforderten Stabilitätskriterien erst langfristig in verdaubaren Schritten erfüllt“, so Voscherau. „Im Fall von Europa sind die Dauerbelastungen für die Zahler (an erster Stelle Deutschland) eindeutig der Preis für das jahrelange Wegschauen der Politik. Zahlen muss am Ende der Bürger. Die Realität ist hart!“ Sei das nicht gewollt, so Voscherau in der „Bild-Zeitung“, dann müsse „ein Weg gefunden werden, Griechenland davon zu überzeugen, in der EU zu verbleiben, aber den Euro-Raum zu verlassen. Damit könnte das Land die eigene Zukunft mit wesentlich flexibleren finanzpolitischen Maßnahmen gestalten.“
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