Martin Schulz (SPD) fordert EU-Quoten für Flüchtlinge

Der Präsident des Europäischen Parlamentes, Martin
Schulz (SPD), hat das geplante Quotensystem für die Verteilung von
Flüchtlingen in Europa verteidigt.

Schulz sagte am Mittwoch im rbb-infoRadio, die großen
Flüchtlingsströme müssten gerechter zwischen allen
EU-Mitgliedsstaaten aufgeteilt werden:

„Wenn wir uns das genauer anschauen, sind das zur Zeit vier
Länder, die die Hauptlast tragen. Ich glaube, 90 Prozent aller
Flüchtlinge werden in 10 Ländern aufgenommen. 18 weitere Länder tun
gar nichts. Deshalb wird dieses Quotensystem die Mitgliedsstaaten
auch verpflichten, gleiche Standards einzuführen.“

Schulz warf einigen Mitgliedsländern vor, mit ihrer Ablehnung des
Quotensystems die Gemeinschaft zu behindern:

„Jetzt wird sichtbar, warum die Gemeinschaftsorgane hier in
Brüssel behindert werden: weil nämlich einige Mitgliedsländer
ziemlich kühl ihre nationalen Interessen verfolgen. Ich hoffe, dass
das jetzt mal sichtbar wird und ich hoffe auch, dass es eine
qualifizierte Mehrheit gibt.“

Das vollständige Interview können Sie hier nachhören:

http://ots.de/KPZ1j

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