Math 42-Gründer planen Entwicklung einer besseren Suchmaschine als Google

Berlin, 4. September 2018 – Die Gründer des
Lernprogramms Math 42 haben wenige Monate nach dem millionenschweren
Verkauf ihrer App ein neues Projekt angeschoben. Die Brüder Maxim und
Raphael und ihr Vater Thomas Nitsche planen eine neuartige
Suchmaschine, die jede Art von Dokumenten versteht, analysiert und
auffindbar macht und besser als herkömmliche Programme wie Google
funktionieren soll. Gegenüber dem heute erstmals erschienenen Magazin
„Die Höhle der Löwen“ sagte Thomas Nitsche: „Wir denken immer noch,
wir hätten Suchen und Analysen im Griff. Doch das stimmt schon lange
nicht mehr. Bei unserer Suchmaschine kommen fünf bis zehn
Innovationen zusammen, die kein anderer beherrscht. Auch Google
nicht.“

Die Nitsches sind eine Mathematiker- und Tüftler-Familie, die vor
knapp einem Jahr ihren ersten großen Durchbruch gefeiert hat. Im
Oktober 2017 verkauften sie ihr Lernprogramm Math 42 für 20 Millionen
Euro an den börsennotierten US-Bildungskonzern Chegg. Die Idee zu der
Anwendung, die auf dem Mobil-Telefon sämtliche Mathematik-Aufgaben
Schritt für Schritt detailliert erklärt, hatte Maxim Nitsche vor acht
Jahren. Der damals 14-Jährige und sein 13-jähriger Bruder Raphael
tüftelten mit Hilfe ihres Vaters, einem erfahrenen Mathematiker und
Software-Entwickler, an dem Programm und brachten es 2013 auf den
Markt. Im Herbst 2015 präsentierten sie ihr Unternehmen bei der
TV-Gründershow „Die Höhle der Löwen“. Dort forderten sie eine
Investitionssumme in damaliger Rekordhöhe von zwei Millionen Euro für
20 Prozent an ihrem Unternehmen. Der Deal kam nicht zustande, aber
der Auftritt vor 2,4 Millionen Zuschauern brachte den Gründern damals
enorme Aufmerksamkeit bei Nutzern und Investoren.

Schon mit Math 42 hatte die Familie Nitsche offenbar ein komplexes
Problem gelöst, an dem zuvor große Konzern wie Microsoft gescheitert
waren. Mit ihrem neuen Projekt nehmen sich die drei etwas noch
größeres vor, das laut Thomas Nitsche „signifikant, um Potenzen
weitreichender ist als das, was wir bislang gemacht haben“. Die
Nitsche–s arbeiten dafür mit einer Technologie, die Natural Language
Processing (NLP) heißt, die zur direkten Kommunikation zwischen
Mensch und Computer dient. Präzisere Suchmaschinen werden in
vielfältigen Bereichen gebraucht, etwa bei Juristen, die Tonnen an
Aktenordnern und Megabytes an elektronischen Daten verarbeiten
müssen.

„Texte richtig zu verstehen, ist etwas, was sich der künstlichen
Intelligenz, so wie wir sie kennen, weitestgehend entzieht“, sagt
Thomas Nitsche. „Das ist unendlich kompliziert und nicht im Ansatz
gelöst.“ Das Dreier-Gespann aus Berlin hat nach eigenen Angaben eine
Methode gefunden, um solche Suchen in jeder Sprache von Deutsch,
Englisch und Russisch bis hin zu Chinesisch, Arabisch, Hebräisch oder
Koreanisch zu bewältigen. Dafür werde laut Maxim Nitsche gerade „ein
cooles, begabtes, neues Team“ aufgebaut, das dieses Projekt
vorantreibt. Er, sein Bruder und zu einem gewissen Teil auch sein
Vater stehen noch beim US-Konzern Chegg unter Vertrag für die
Integration von Math 42.

Pressekontakt:
Jenny von Zepelin, Redaktion –Die Höhle der Löwen–,
Telefon: 030/220 74-5114
E-Mail: zepelin.jenny@capital.de
www.capital.de

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