Matschie bei Jüdischer Gemeinde: „Aus Vergangenheit ergibt sich besondere Verantwortung für Pflege des jüdischen Erbes“

Den Opfern der Reichspogromnacht gedenkt Thüringens Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Christoph Matschie. „Die Reichspogromnacht am 9. November 1938 brachte dem jüdischen Volk unermessliches Leid. Sie war der Beginn des offenen Terrors der Nationalsozialisten gegen Menschen jüdischen Glaubens. Wir ehren die Toten. Ihr Schicksal bleibt in unseren Herzen bewahrt“, so Matschie heute in Erfurt anlässlich der Gedenkstunde der Jüdischen Landesgemeinde.
Nach den Worten von Matschie hätten die Demokraten am Ende der Weimarer Republik den Nationalsozialisten und ihrer Ideologie zu wenig entgegengesetzt. „Dadurch kam Hitler an die Macht, die Deutschen wurden Täter – auch hier in Thüringen“, so der Minister. So habe das Erfurter Unternehmen Topf & Söhne seit 1939 Leichenverbrennungsöfen für Konzentrationslager gebaut. Exakt geplant und gefertigt wurden auch Großöfen und Gaskammertechnik für das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und andere Todesfabriken.
„Daraus ergibt sich heute für uns eine besondere Verantwortung für das jüdische Erbe und die Pflege der jüdischen Kultur. Wir werden es nicht zulassen, dass in Vergessenheit gerät, was zu unserer Geschichte gehört“, machte Matschie deutlich. „Wir müssen unseren Kindern und Jugendlichen immer wieder aufs Neue von der Geschichte des jüdischen Volkes und den Verbrechen der Nationalsozialisten in Thüringen und Deutschland erzählen“, forderte der Minister. An authentischen Orten wie der Gedenkstätte Buchenwald, Mittelbau-Dora und in Erfurt bei der ehemaligen Firma Topf & Söhne geschehe dies vorbildlich.
Mit der Erinnerung einher geht für Matschie der engagierte Kampf gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. „Wir müssen uns den Feinden der Demokratie entgegenstellen. Wichtige Impulse gibt dabei das Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit. Es trägt zur Stärkung der Demokratie und demokratischer Prozesse bei.“

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