Mehr als ein Viertel der Deutschen ohne Ersparnisse

Trotz starker Konjunktur verfügen 27
Prozent der deutschen Verbraucher nach eigenen Angaben über keine
Ersparnisse. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der
ING-DiBa, die Ende des Jahres 2017 in 13 europäischen Ländern sowie
Australien und den USA durchgeführt wurde. Nur in Rumänien war der
Anteil der Befragten ohne Ersparnisse mit fast 35 Prozent höher als
in Deutschland. Einsamer Spitzenreiter ist Luxemburg, wo nur 12
Prozent der Verbraucher über keine Rücklagen verfügen. Im
europäischen Durchschnitt lag der Anteil der Haushalte ohne
Ersparnisse bei knapp 25 Prozent. „Das weitverbreitete Bild der
Sparnation Deutschland kann diese Studie wahrlich nicht bestätigen“,
so Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING-DiBa. „Es sollte zu denken
geben, dass Deutschland trotz starkem Wirtschaftsaufschwung einen der
höchsten Anteile von Verbrauchern ohne jegliche Rücklagen aufweist.“

Große Streuung zwischen den Bundesländern

Während die Unterschiede im Sparverhalten zwischen den einzelnen
europäischen Ländern meist gering ausfallen, lässt der innerdeutsche
Vergleich große Differenzen erkennen. In Hamburg und im Saarland
leben die meisten Sparer – dort müssen weniger als 14 Prozent ohne
Ersparnisse auskommen. In Thüringen liegt dieser Wert mit mehr als 44
Prozent mehr als dreimal so hoch.

Deutsche, die sparen, haben hohe Rücklagen

Der Anteil der deutschen Verbraucher, der über Ersparnisse
verfügt, legt überdurchschnittlich viel auf die hohe Kante. Unter
denjenigen Befragten, die Angaben zur Höhe ihrer Ersparnisse machten,
haben fast 49 Prozent der Deutschen mehr als 15.000 Euro gespart, was
im europäischen Vergleich Platz 4 bedeutet. Wenn die Ersparnisse in
Relation zum Nettoeinkommen gesetzt werden, liegt Deutschland noch
weiter vorne: Über die Hälfte der deutschen Sparer verfügt über ein
Sparvermögen von vier oder mehr Nettogehältern, mehr als in jedem
anderen europäischen Land.

Diese vergleichsweise hohen Ersparnisse dürften ein Grund dafür
sein, dass die Deutschen die Höhe der eigenen Rücklagen eher positiv
bewerten. Mehr als 40 Prozent der Befragten, inklusive derjenigen
ohne Ersparnisse, sind „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ mit den
eigenen Rücklagen. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich
im vorderen Mittelfeld. Doch auch unter den Befragten ohne Rücklage
ist mehr als ein Drittel mit der Höhe der eigenen Ersparnisse nicht
unzufrieden. Womöglich ist auch die ökonomische Lage im Land ein
Faktor für die Einschätzung der eigenen wirtschaftlichen Situation:
In Italien beispielsweise ist weniger als Viertel der Befragten
zufrieden mit den eigenen Ersparnissen, obwohl der Anteil der
Haushalte ohne Rücklagen geringer ist als in Deutschland.

Die vollständige Studie finden Sie unter https://www.ing-diba.de/p
df/ueber-uns/presse/publikationen/ing-diba-economic-analysis-hohe-kan
te-ausser-reichweite.pdf

Hintergrundinformationen

Untersuchung von Ipsos im Oktober 2017. Befragte: Finanzielle
Entscheider ab 18 Jahren. Befragte International: 14.806, Befragte in
Deutschland: 1.001

Pressekontakt:
ING-DiBa AG
Zsofia Köhler
Tel.: 069 / 27 222 65167
E-Mail: zsofia.koehler@ing-diba.de

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