Mehrwert trotz Mehrarbeit für deutsche Unternehmen – Studie zum ersten Berichtszyklus nach dem deutschen CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz

Unternehmen in Deutschland schildern, dass mit dem
ersten Berichtszyklus nach Verabschiedung des
CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes (CSR-RUG) zwar der Aufwand, aber
auch die Aufmerksamkeit für Nachhaltigkeit, insbesondere bei
Unternehmensleitung und Aufsichtsrat gestiegen sind. Dies zeigt die
Studie „Neuer Impuls für die Berichterstattung zu Nachhaltigkeit?“,
die das Deutsche Global Compact Netzwerk (DGCN) und econsense – Forum
Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft am 19. Juni in
Berlin vorstellen und mit Stakeholdern diskutieren.

Die Anwendung der Gesetzesvorgaben ist für Unternehmen
herausfordernd. Sie müssen wesentliche Themen und Risiken
identifizieren und über entsprechende Managementkonzepte und
Kennzahlen berichten. Unternehmen setzen die Regeln recht
unterschiedlich um und nutzen damit den gesetzlichen Spielraum für
verschiedene Berichtsformate und zu berichtende Themen.

Das DGCN und econsense begleiten die Entwicklung der
Nachhaltigkeitsberichterstattung in der Wirtschaft seit Jahren
intensiv. „Mit dieser Studie stellen wir eine umfassende
Bestandsaufnahme zur Berichterstattung unter aktiver Beteiligung der
von dem CSR-RUG betroffenen Unternehmen bereit. Sie kann sowohl in
Deutschland als auch auf EU-Ebene als Referenz für weitere
Diskussionen rund um das Thema genutzt werden“, sagt Marcel Engel,
Leiter der DGCN-Geschäftsstelle.

Was Unternehmen zu Nachhaltigkeit leisten und wie sie dazu
öffentlich berichten, hat durch die Erwartungen von Investoren,
Politik, Zivilgesellschaft oder Kunden in den letzten Jahren stark an
Relevanz gewonnen. In Deutschland ist die nichtfinanzielle
Berichterstattung seit April 2017 durch das CSR-RUG geregelt. Es
verpflichtet große Unternehmen im Zuge ihrer Berichterstattung auch
Informationen in Bezug auf Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelange,
Achtung der Menschenrechte und die Bekämpfung von Korruption und
Bestechung offenzulegen.

Basis der Studie sind alle 255 zum Stichtag 30. April 2018
vorliegenden nichtfinanziellen Erklärungen, eine von 90 Unternehmen
beantwortete Online-Umfrage sowie 24 Interviews mit
Unternehmensvertretern verschiedenster Funktionen

– zu den genutzten Berichtsformaten,
– zu den Erfahrungen und Erkenntnissen der Unternehmen bei der
erstmaligen Anwendung des Gesetzes und
– zu der Wirkung auf unternehmensinterne Prozesse und den
Stellenwert des Themas Nachhaltigkeit.

Mehr als drei Viertel der Interviewpartner berichten zum Beispiel,
dass sich das CSR-RUG positiv auf die Prozess- und Datenqualität
ausgewirkt habe. Dies wird vor allem auf die Prüfung und Kontrolle
durch den Aufsichtsrat zurückgeführt. „Die Richtlinie unterstützt –
bei allem Aufwand – das Ziel zu mehr Nachhaltigkeit in Deutschland.
Mehr Unternehmen als bisher berichten über Nachhaltigkeit und
beschäftigen sich dadurch auch stärker mit dem Thema. Unsere Studie
zeigt aber auch, wie groß die Unterschiede in der Umsetzung sind. Es
gilt daher abzuwarten, was sich in den nächsten Jahren als Good
Practice im Umgang mit dem Gesetz entwickelt“, so Dr. Wolfgang Große
Entrup, Vorsitzender des Vorstands von econsense.

Link zur Studie: http://www.econsense.de/de/csr-rug-studie

Pressekontakt:
Dr. Carlo Manuel Drauth
econsense – Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft
030-20281747
c.drauth@econsense.de

Sophie von Gagern
Deutsches Global Compact Netzwerk
030-72614318
sophie.gagern@giz.de

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