Migration hat eine lange Tradition in Deutschland

Im Jahr 2012 lebten in Deutschland 16,3
Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Wie das Statistische
Bundesamt (Destatis) zum Tag des Migranten am 18. Dezember 2013
weiter mitteilt, sind 10,9 Millionen von ihnen selbst nach 1949 aus
dem Ausland zugewandert, weitere 5,4 Millionen wurden als deren
Kinder in Deutschland geboren. Vergleichbare Daten zu Menschen mit
Migrationshintergrund liegen seit 2005 vor; seither ist deren Zahl um
1,3 Millionen oder 8,5 % angestiegen.

Insgesamt sind 190 Staaten der Welt in Deutschland vertreten.
Dennoch wird die Zuwanderung vorrangig durch Europa geprägt: 70,6 %
der Migranten und deren direkte Nachkommen haben ihre Wurzeln in
einem europäischen Land, vor allem in einem Mitgliedsstaat der
Europäischen Union (31,6 %). Außereuropäische Zuwanderer kommen
vornehmlich aus dem asiatischen Raum (15,7 %), gefolgt von Afrika
(3,5 %) und Amerika (2,5 %). Die Bedeutung von Australien und
Ozeanien ist dagegen gering (0,2 %). Insgesamt 7,4 % der Menschen mit
Migrationshintergrund lassen sich nicht eindeutig nach
Herkunftsländern zuordnen, zum Beispiel weil sie als Deutsche mit
beidseitigem Migrationshintergrund Eltern aus unterschiedlichen
Herkunftsländern haben.

Oft wird die Ankunft der ersten Gastarbeiter ab Ende der 1950er
Jahre mit dem Beginn der Einwanderung in Deutschland gleichgesetzt,
obwohl es bereits seit 1950 auch einen durchaus bedeutsamen Zuzug von
Aussiedlern beziehungsweise Spätaussiedlern gab. Seither wechseln
sich Jahre mit höheren und niedrigen Zuwanderungszahlen ab. Auch die
Zuwanderungsmotive veränderten sich im Laufe der Zeit: Anfangs war es
die Arbeitsmigration der Gastarbeiter, gefolgt von der
Familienzusammenführung. In den 1980ern prägten Asylbewerber das
Bild, ab 1990 vor allem die Spätaussiedler aus Osteuropa. In den
letzten Jahren spielt die europäische Niederlassungsfreiheit eine
wichtige Rolle: Sie beeinflusst den Zuzug aus den osteuropäischen und
den von der EURO-Krise besonders betroffenen südeuropäischen
Mitgliedsländern der EU.

Die Zuwanderung in der Bundesrepublik Deutschland hat damit eine
lange Tradition. Dies lässt sich auch gut daran erkennen, dass in den
letzten Jahren in Deutschland vor allem der Anteil der zweiten
Generation zugenommen hat – die Migranten haben die Elternrolle
übernommen. Seit der Jahresmitte 2011 nimmt auch die Zuwanderung
wieder deutlich zu. Im Jahr 2012 wanderten erstmals mehr Menschen
nach Deutschland ein, als Migranten der zweiten Generation geboren
wurden.

Weitere Informationen zu diesem Thema enthält die Fachserie 1,
Reihe 2.2, die über www.destatis.de bezogen werden kann.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) sowie
weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des
Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell
zu finden.

Weitere Auskünfte gibt:

Joscha Dick, Telefon: (0611) 75-2920, www.destatis.de/kontakt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Weitere Informationen unter:
http://