Im Jahr 2013 lebten rund 16,5 Millionen Menschen
mit Migrationshintergrund in Deutschland. Wie das Statistische
Bundesamt (Destatis) auf Basis des Mikrozensus 2013 weiter mitteilt,
entspricht dies einem Bevölkerungsanteil von 20,5 %. Die Bevölkerung
mit Migrationshintergrund besteht aus den seit 1950 nach Deutschland
Zugewanderten und deren Nachkommen sowie der ausländischen
Bevölkerung. Mit 9,7 Millionen hatte der Großteil der Bevölkerung mit
Migrationshintergrund einen deutschen Pass, gut 6,8 Millionen waren
Ausländerinnen und Ausländer.
Rund ein Drittel aller Menschen mit Migrationshintergrund ist in
Deutschland geboren (6,0 Millionen), etwa zwei Drittel sind
zugewandert (10,5 Millionen). 69,4 % der Zuwanderer stammten aus
einem europäischen Land, 36,6 % aller Zuwanderer aus einem der 28
Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Aus Asien kamen 17,8 % der
Zuwanderer, aus Afrika 3,2 %. Die wichtigsten Herkunftsländer waren
die Türkei (12,8 %), Polen (11,4 %) und die Russische Föderation (9,0
%), gefolgt von Kasachstan (6,9 %) und Rumänien (4,4 %). Die
Gastarbeiterländer Italien (4,0 %) und Griechenland (2,1 %) belegten
die Plätze sechs und sieben.
Auch 25 Jahre nach dem Mauerfall unterscheiden sich die alten und
neuen Bundesländer mit Blick auf die Bevölkerung mit
Migrationshintergrund sehr deutlich. Der Großteil der Personen mit
Migrationshintergrund lebte 2013 im früheren Bundesgebiet und Berlin
(16,0 Millionen; 96,6 %), entsprechend wenige in den neuen Ländern
ohne Berlin (570 000; 3,4 %). Dabei reichte der Bevölkerungsanteil
der Personen mit Migrationshintergrund von 4,1 % in Thüringen bis
28,9 % in Hamburg.
Die Entwicklung gegenüber dem Vorjahr lässt sich im Jahr 2013 nur
für einen Teil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund verlässlich
beurteilen, und zwar für jene 15,4 Millionen Menschen mit
Migrationshintergrund im engeren Sinn, für die es im Jahr 2012
Vergleichszahlen mit gleicher Begriffsabgrenzung gibt. Diese
Bevölkerung mit Migrationshintergrund im engeren Sinn stieg 2013 um
583 000 Personen oder 3,8 % an. Dies ist der größte Zuwachs gegenüber
dem Vorjahr seit Beginn der Erhebung im Jahr 2005.
Zwei Entwicklungen haben entscheidend zu diesem bislang größten
Anstieg beigetragen. Zum einen ist im Jahr 2013 die seit 2008
zunehmende Zuwanderung nochmals stark angestiegen: Die Bevölkerung
mit eigener Migrationserfahrung wuchs gegenüber 2012 um 363 000
Personen (+ 3,6 %). Zum anderen stieg die Zahl der in Deutschland
geborenen Menschen mit Migrationshintergrund im engeren Sinn mit +
4,2 % gegenüber dem Vorjahr etwas stärker an als in der
Vergangenheit. Dieser Zuwachs um 221 000 Personen ist auf einen
Geburtenüberschuss zurückzuführen.
Methodische Hinweise:
Der Mikrozensus ist eine Stichprobenerhebung, bei der jährlich
rund 1 % der Bevölkerung in Deutschland befragt wird. Um aus den
erhobenen Daten Aussagen über die Gesamtbevölkerung ziehen zu können,
müssen die Daten entsprechend hochgerechnet werden. Mit dem
vorliegenden Berichtsjahr 2013 des Mikrozensus sind erstmals
Ergebnisse mit Hochrechnung auf die Zahlen der laufenden
Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2011 verfügbar.
Der Zensus hat gezeigt, dass am 9. Mai 2011 in Deutschland 80,5
Millionen Menschen lebten, darunter 6,2 Millionen Ausländer. Das sind
insgesamt 1,5 Millionen Menschen weniger (darunter 1,1 Millionen
Ausländer weniger), als zuvor angenommen wurde. Die neue Hochrechnung
hatte entsprechend großen Einfluss auf die Eckdaten der Bevölkerung
mit Migrationshintergrund (Anteil an der Gesamtbevölkerung, Anteil
der Ausländer). Weitere Erläuterungen hierzu befinden sich im
Hinweisblatt der Fachserie 1 Reihe 2.2., die unter www.destatis.de,
Pfad: Publikationen > Thematische Veröffentlichungen > Bevölkerung >
Migration / Integration > Bevölkerung mit Migrationshintergrund
bezogen werden kann.
Zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund im engeren Sinn gehören
alle nach 1950 nach Deutschland Zugewanderten sowie alle in
Deutschland geborenen Ausländerinnen und Ausländer. Von den Deutschen
mit Migrationshintergrund, die ihre deutsche Staatsangehörigkeit seit
Geburt besitzen, haben nur jene einen Migrationshintergrund im
engeren Sinn, die mit ihren Eltern oder einem Elternteil im selben
Haushalt leben, weil nur dann die für die Zuordnung entscheidende
Elterninformation vorliegt. Zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund
im weiteren Sinn gehören zusätzlich jene Deutschen mit
Migrationshintergrund, die ihre deutsche Staatsangehörigkeit seit
Geburt besitzen und nicht (mehr) mit den Eltern im selben Haushalt
leben. Sie sind ausschließlich durch die bislang nur 2005, 2009 und
2013 gestellten Zusatzfragen zum Migrationsstatus der nicht im
Haushalt lebenden Eltern als Menschen mit Migrationshintergrund
identifizierbar.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabelle sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte gibt:
Joscha Dick
Telefon: (0611) 75-2920
www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de