
Potsdam ist ein Spiegel der deutschen Militärgeschichte vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Mit dem Regierungsantritt des „Soldatenkönigs“ Friedrich Wilhelm I. im Februar 1713 begann der Ausbau der Stadt, um dem hier versammelten Garderegiment Unterkunft zu bieten. Städtische und militärische Infrastruktur durchdrangen sich somit im 18. Jahrhundert, genauso wie die zivilen und militärischen Lebenswelten. Erst im 19. Jahrhundert erfolgte der Ausbau von Kasernen als von der Außenwelt abgeschlossenen Anstalten vor den Toren der Stadt.
Gleichzeitig vollzog sich ein mentaler Umbruch. Nach dem Untergang der altpreußischen Armee und dem 1813 anhebenden „Befreiungskrieg“ wandelte sich Potsdam zudem zum Erinnerungsort. Hier wurde die friderizianische Zeit beschworen und umgedeutet: erst im preußisch-dynastischen, dann im deutsch-nationalen Sinn. Ein Beispiel für diese fortwährenden mentalen Präge- und Umprägeprozesse verdeutlicht der berüchtigte „Tag von Potsdam am 22. März 1933“, an dem die NS-Ideologie die Verschmelzung von Preußen, Deutschland und Nationalsozialismus beschwor.
Somit bietet die Geschichte Potsdams anhand dreier prägnanter Jahreszahlen historiographische Zugänge für die Erörterung des Themas „Militär“. Dies gilt für die militärische Infrastruktur genauso wie für die militärhistorischen Bedeutungsebenen.
Zeit: 13. Januar um 11.00 Uhr, Ort: Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, Am Neuen Markt 9, 14467 Potsdam. Der Eintritt beträgt 3 , ermäßigt 2
Weitere Informationen unter:
http://www.prowissen-potsdam.de/cms/beitrag/12442037/8934042/Dr-Martin-Rink-Militaerische-Strukturen-in-Potsdam-vom.html