Als „völlig unzureichend“ kritisiert der
Paritätische Wohlfahrtsverband die leichte Erhöhung des Mindestlohns
um gerade einmal 35 Cent auf 9,19 Euro. Der Paritätische fordert
einen Mindestlohn von mindestens 12,63 Euro.
Die Erhöhung sei selbstverständlich begrüßenswert, erklärt der
Paritätische, doch sei der Mindestlohn mit 9,19 Euro armutspolitisch
nach wie vor kaum relevant. „Dieser Mindestlohn schützt nicht vor
Armut“, so Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen
Gesamtverbands. Schon bei Single-Haushalten sei der Abstand zu Hartz
IV selbst bei Vollzeitbeschäftigten nicht allzu hoch. Bei Haushalten
mit Kindern werde die Grundsicherungsschwelle endgültig nicht mehr
erreicht.
Kritik übt der Verband in diesem Zusammenhang auch an den
Arbeitgeberverbänden. „Die mittlerweile ritualisierten
Krisenszenarien und Unkenrufe, mit denen die Arbeitgeber jegliche
armutsfeste Anpassung des Mindestlohns verhindern wollen, sind schon
peinlich, betrachten wir die gesamtwirtschaftliche Lage“, so
Schneider.
Als Maßstab für einen angemessenen Mindestlohn schlägt der Verband
die zu erwartende Rente nach 45 Versicherungsjahren vor, die auch bei
Mindestlohn oberhalb des Mindestlohns liegen müsse. Nach Auskunft des
Bundesarbeitsministeriums wären dies derzeit 12,63 Euro.
Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling, Tel.030/24636305, e-Mail:pr@paritaet.org
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