Minister Laschet: ?Wir brauchen mehr Frauen in der industriellen Forschung“ – Neues Projekt mit drei Unternehmen gestartet

Das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:

Frauen in der Forschung und Entwicklung sind rar, das gilt auch für die Forschung und Entwicklung in der Industrie. Hier setzt eine neues Praxisprojekt der EAF | Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft an, das das nordrhein-westfälische Frauenministerium fördert. „Wir können es uns nicht leisten, die Talente und Begabungen von qualifizierten Frauen ungenutzt schlummern zu lassen“, erklärte Frauenminister Armin Laschet. „Wenn wir den demografischen Wandel erfolgreich gestalten wollen, sind wir auf Frauen auch als Fach- und Führungskräfte angewiesen. Und hier setzt das Projekt an. Ziel ist es, mehr Frauen den Weg in die Forschung und Entwicklung zu weisen.“

Das Projekt konzentriert sich auf die Chemieindustrie, die eine hohe wirtschaftliche Bedeutung für Nordrhein-Westfalen hat. Hier arbeitet fast ein Viertel der landesweit in der industriellen Forschung und Entwicklung Beschäftigten. Frauen sind auch hier vielfach unterrepräsentiert. So liegt der Frauenanteil unter den Forscherinnen in Unternehmen in Deutschland bei 12 Prozent. Damit befindet sich Deutschland an zweitletzter Stelle innerhalb der Europäischen Union. Auch in Nordrhein-Westfalen ist der Anteil von Frauen in der industriellen Forschung gering, obwohl es ein großes Potenzial an hochqualifizierten Wissenschaftlerinnen gibt.

Drei Unternehmen nehmen an dem Projekt „Schlüsselfaktor Forschung und Entwicklung – Personalstrategien für die Zukunft entwickeln: Potenziale von Frauen nutzen? teil. In den Forschungsabteilungen der Unternehmen Bayer MaterialScience in Leverkusen, Henkel (Unternehmensbereich Kosmetik/Körperpflege) in Düsseldorf und Deutsche BP in Bochum sollen in den nächsten Monaten neue Wege erprobt werden, damit Frauen ihre Kompetenzen und Fähigkeiten in der industriellen FuE künftig stärker einbringen können.

Während der Projektlaufzeit wird es in den Unternehmen darum gehen, Einstiegsbarrieren und Karrierehemmnisse zu erkennen und abzubauen. Eine von vielen denkbaren Lösungen könnte zum Beispiel sein, die Arbeitszeiten flexibler zu gestalten, damit Mütter und Väter Familienaufgaben und berufliche Pflichten besser miteinander vereinbaren können. „Als Deutsche BP AG beteiligen wir uns an diesem interessanten Projekt, um zu überprüfen, ob die Karrierewege in unserem Unternehmen so strukturiert sind, dass talentierten Frauen auch in Forschung und Technologie Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet werden. Das interessiert uns insbesondere vor dem Hintergrund unserer Unternehmensphilosophie der “Diversity Inclusion“ (Vielfalt Einbeziehung), also in allen Unternehmensbereichen Talenten – ohne Rücksicht auf Geschlecht, Herkunft, ethnische Ausrichtung etc. ? Karrieremöglichkeiten zu schaffen“, so Michael Schmidt, Vorstand und Arbeitsdirektor der Deutsche BP AG

Ziel des Projektes ist es, eine Unternehmenskultur zu fördern, in der Beschäftigte in ihrer Vielfalt geschätzt werden und Männer wie Frauen ihre Potenziale voll und ganz einbringen können. Damit will das Projekt dazu beitragen, die Innovationskraft der Unternehmen zu fördern. „Innovationen spielen eine entscheidende Rolle in unserem Unternehmen. Talente zu fördern, verschiedene Menschen und ihre unterschiedlichen Denk- und Arbeitsweisen in unsere Arbeitswelt zu integrieren, ist daher fest in unserer Personalstrategie verankert. Aus diesem Grund freuen wir uns, Teil eines Projektes zu sein, das uns weitere Impulse geben kann, um noch stärker auf das Potenzial von Frauen und Männern eingehen zu können und verschiedenste Karrierewege zu fördern“, so Dr. Tony Van Osselaer, Arbeitsdirektor bei der Bayer MaterialScience AG.

„Wenn überall gleich gedacht wird, kann nichts Neues entstehen. Daher fördert Henkel vielfältige Teams und unterstützt insbesondere die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, sagt Anke Meier, Global Head of Diversity Inclusion bei Henkel. Ihre Kollegin Dr. Simone Siebeke, Global Head Human Resources Cometics/Toiletries, ergänzt: „Wir identifizieren das Potential der Frauen durch unser Talent Management bereits sehr gut und eröffnen ihnen viele Karriere-Möglichkeiten. Dennoch sind wir an Optimierungen von Personalstrategien auf diesem Gebiet immer interessiert.“

Die EAF ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation mit Sitz in Berlin. Sie engagiert sich seit mehr als zehn Jahren für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen und für eine Gesellschaft, in der Frauen und Männer ihre Potenziale in allen Bereichen des Lebens entfalten können. Die EAF hat langjährige Erfahrung in der Beratung von Unternehmen zur Förderung der Chancengleichheit.

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