Land fördert Projekt zur Wohnungslosenhilfe im Oberbergischen Kreis mit 75.000 Euro
Das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:
Das nordrhein-westfälische Sozialministerium fördert ein Pilotprojekt im Oberbergischen Kreis zum Aufbau eines umfassenden Hilfesystems für wohnungslose Menschen. Sozialminister Guntram Schneider sagte heute (3. Mai 2012): „Flächenkreise mit weiten Wegen und dünner Besiedelung stehen bei der Wohnungslosenhilfe vor besonderen Fragen und Problemen. Mit dem Pilotprojekt wollen wir herausfinden, wie trotzdem ein flächendeckendes und wirksames Hilfesystem aufgebaut werden kann. Dies verspricht auch für andere Regionen unseres Landes sehr interessante Ergebnisse.“ Ziel ist ein dezentrales Angebot, das wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen überall im Oberbergischen Kreis bestmöglich erreicht. Außerdem soll herausgefunden werden, wie alle Akteure der Wohnungslosenhilfe im Kreis optimal zusammenarbeiten können. Dies sind insbesondere die Fachberatungsstellen in Gummersbach, Radevormwald und Waldbröl, die Anlaufstellen für das ambulant betreute Wohnen in Gummersbach, Waldbröl und Wipperfürth sowie die stationäre Einrichtung Haus Segenborn in Waldbröl. Außerdem werden unter anderem das Jobcenter, die Wohnungswirtschaft und städtische Stellen in das Pilotprojekt einbezogen.
Das Projekt „Entwicklung eines Gesamthilfesystems im ländlichen Raum des Oberbergischen Kreises“ hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird vom Land mit insgesamt 75.000 Euro aus dem Aktionsprogramm „Obdachlosigkeit verhindern ? Weiterentwicklung der Hilfen in Wohnungsnotfällen“ gefördert.
Mit dem Aktionsprogramm verfolgt die Landesregierung das Ziel, Wohnungslosigkeit möglichst gar nicht erst entstehen zu lassen. Dazu werden insbesondere die Angebote der Wohnungsnotfallhilfe gestärkt und zu integrierten Gesamthilfesystemen ausgebaut. Mit der Förderung von Modellprojekten sollen Kommunen, Träger der freien Wohlfahrtspflege und private Träger befähigt werden, die Wohnungsnotfallhilfe in eigener Verantwortung weiter zu entwickeln und zum integralen Bestandteil der Wohnungspolitik zu machen. Hierfür stehen jährlich 1,12 Millionen Euro zur Verfügung.
Nach der jüngst veröffentlichten Wohnungsnotfall-Berichterstattung für das Land NRW gab es im Jahr 2011 im Oberbergischen Kreis insgesamt 136 von Wohnungslosigkeit betroffene Personen. 26 von ihnen wurden durch die kommunalen Behörden untergebracht, 110 wurden von freien Trägern der Wohnungslosenhilfe, wie der Diakonie Michaelshoven, untergebracht beziehungsweise betreut.
Weitere Fragen zum Pilotprojekt im Oberbergischen Kreis beantwortet Susanne Hamann bei der Diakonie Michaelshoven e.V. in Waldbröl, Tel. 02295 / 91800.
Informationen zum Landes-Aktionsprogramm „Obdachlosigkeit verhindern“ unter www.mais.nrw.de
Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales NRW
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