etportal www.integrationsmonitoring.nrw.de freigeschaltet
Düsseldorf, 30.01.2012
Das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:
Integrationsminister Guntram Schneider hat ein Internetportal vorgestellt, das eine Fülle von Daten zum Stand der Integration in Nordrhein-Westfalen bietet. „Die Zahlen zeigen, dass Menschen mit Migrationshintergrund bereits in vielen Bereichen aufgeholt haben. Integration ist kein Wunschtraum, sie findet tagtäglich statt. Es wird aber auch deutlich, wo wir noch Defizite haben“, sagte der Minister heute (30. Januar 2012) in Düsseldorf zur Freischaltung des bundesweit einmaligen Portals.
„Migration hält Nordrhein-Westfalen jung“, so Schneider weiter. So sind fast 27 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund jünger als 18 Jahre, aber nur 14 Prozent derjenigen ohne Migrationshintergrund. Ein Viertel der Menschen ohne Migrationhintergrund ist bereits im Rentenalter, aber nur 9 Prozent derjenigen mit Migrationhintergrund. In den Kitas führe das dazu, dass dort heute jedes vierte Kind (23 Prozent) in seiner Familie nicht die deutsche Sprache spreche, beschrieb Minister Schneider diesen Trend.
„Insbesondere im Bereich der Bildung und auf dem Arbeitsmarkt ? also dort, wo über Zukunftschancen, Einkommen und letztlich über gesellschaftliche Teilhabe und sozialen Status entschieden wird ? zeigen die Zahlen sowohl Licht als auch Schatten“, betonte Schneider.
So ist der Anteil ausländischer Schülerinnen und Schüler, die die Schule ohne Abschluss verlassen haben, zwar leicht gesunken, aber immer noch hoch: im Jahr 2005 waren es noch 14,5 Prozent, im Jahr 2010 12,9 Prozent. Auf der anderen Seite ist auch bei ausländischen Schülern ein Trend zu höheren Bildungsabschlüssen erkennbar: Im Schuljahr 2005/2006 besuchten noch 45 Prozent der ausländischen Achtklässler eine Hauptschule und 12 Prozent ein Gymnasium; im Schuljahr 2010/2011 waren es 37 Prozent, die eine Hauptschule und 14 Prozent, die ein Gymnasium besuchten.
Auch auf dem Arbeitsmarkt sind Verbesserungen zu beobachten: Die Erwerbslosenquote der Menschen mit Migrationshintergrund ist stark zurückgegangen, von 19 Prozent in 2005 auf 13 Prozent in 2010. 45 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund waren im Jahr 2010 Arbeiterinnen oder Arbeiter, ebenfalls 45 Prozent waren Angestellte. Im Jahr 2005 betrug das Verhältnis noch 51 zu 40 Prozent.
Das Internetportal www.integrationsmonitoring.nrw.de enthält Zahlen für die Jahre 2005 bis 2010 beispielsweise aus den Bereichen Demographie, Sprachkenntnisse, Bildung und Arbeitsmarkt. Es soll jährlich fortgeschrieben und kontinuierlich um weitere Indikatoren erweitert werden. Wo möglich, wird zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund unterschieden. Das bedeutet, dass bei Menschen mit deutschem Pass berücksichtigt werden kann, ob sei eine Zuwanderungsgeschichte haben, also sie selbst oder ihre Eltern aus dem Ausland zugewandert sind. Das Integrationsportal führt eine Vielzahl von statistischen Quellen zusammen. Hauptquelle ist der jährliche Mikrozensus.
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