te in Kommunen und Wohlfahrtseinrichtungen
Düsseldorf, 08.09.2011
Das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:
Der nordrhein-westfälische Sozialminister Guntram Schneider hat Ziele und Neuerungen des Landes-Aktionsprogramms „Obdachlosigkeit vermeiden“ vorgestellt. Das seit 2009 laufende Programm unterstützt Praktiker aus Kommunen und Wohnungslosenprojekten, Angebote für Betroffene noch stärker als zuvor an ihren Lebenslagen auszurichten.
„In Nordrhein-Westfalen haben nach den letzten bekannten Zahlen rund 12.000 Menschen keine Wohnung“, sagte der Minister am 08. September 2011 bei einer Tagung zur Wohnungslosigkeit in Bonn. „Diese Menschen sind die schwächsten unter uns ? sie sind oft krank, vereinsamt oder diskriminiert und brauchen deshalb unsere besondere Hilfe“, betonte Schneider.
Kernstück des Aktionsprogramms sind zehn unterschiedliche Modellprojekte, die beispielhaft auf neue Herausforderungen in Sachen Wohnungslosigkeit eingehen. In einem dieser Projekte in den Kreisen Borken, Kleve und Wesel stehen beispielsweise junge Wohnungslose im ländlichen Raum im Fokus. Im Kreis Siegen-Wittgenstein geht es um Mädchen und junge Frauen, die etwa wegen einer Schulden- oder Suchtproblematik zusätzlich psychosoziale Betreuung benötigen. Und in Herford wurden bereits drei von vier kommunale Notunterkünfte geschlossen und die Bewohnerinnen und Bewohner mit regulärem Wohnraum versorgt.
„Obdachlosigkeit macht weder vor sozialer Stellung noch vor ethnischer Herkunft Halt“, so Guntram Schneider. Zu vermuten sei, dass auch immer mehr Migrantinnen und Migranten betroffen seien. Deshalb habe das Ministerium eine Studie „Migration und Wohnungslosigkeit“ in Auftrag gegeben, um die interkulturelle Öffnung der Wohnungsnotfallhilfe voranzubringen. Die Ergebnisse sollen Anfang 2012 vorliegen.
Das Land entwickelt derzeit außerdem eine bundesweit wegweisende Wohnungsnotfallberichterstattung, die erstmals das Problem in seiner ganzen Bandbreite abbilde: „Bislang wurden nur die obdachlosen Menschen statistisch erfasst, die von den kommunalen Behörden in Notunterkünften untergebracht werden ? jetzt binden wir zusätzlich auch noch die Freien und Öffentlichen Träger in die Erhebung mit ein“, sagte der Minister. Die neue Statistik soll bis Jahresende vorliegen.
Weitere Informationen sind abrufbar unter www.mais.nrw.de.
Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales NRW
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