chnung für Katrin Göring-Eckardt, Hans-Joachim Jentsch, Karl Starzacher und Ruth Wagner
Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Katrin Göring-Eckardt, der frühere Bundesverfassungsrichter Hans-Joachim Jentsch, der frühere hessische Finanzminister Karl Starzacher und die frühere hessische Wissenschaftsministerin Ruth Wagner werden in diesem Jahr mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille ausgezeichnet. „Damit wird das Werk von vier Persönlichkeiten gewürdigt, die sich vor 20 Jahren dafür engagiert haben, dass die alten und die neuen Länder der Bundesrepublik Deutschlands zueinander fanden, dass die Demokratie in den neuen Ländern eine feste Basis erhielt und dass an die historischen Verbindungen Hessens und Thüringens wieder angeknüpft werden konnte“, erklärte der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier. „Katrin Göring-Eckardt, Hans-Joachim Jentsch, Karl Starzacher und Ruth Wagner haben entscheidend zu der außerordentlich positiven Entwicklung beigetragen, die 1989 mit dem Fall der Mauer und 1990 mit der Wiedervereinigung ihre Höhepunkte fand. Ich freue mich, dass gerade auch Persönlichkeiten aus Hessen und aus Thüringen die positiven Entwicklungen jener Jahre vorangetrieben und wichtige Wegmarken gesetzt haben.“ Die Wilhelm-Leuschner-Medaille ist die höchste Auszeichnung, die das Land Hessen vergibt. Sie wird vom Hessischen Ministerpräsidenten verliehen und traditionell am 1. Dezember, dem hessischen Verfassungstag, überreicht.
Die Preisträger:
Katrin Göring-Eckardt, die aus Friedrichroda im Landkreis Gotha in Thüringen stammt, war im September 1989 Gründungsmitglied der Bürgerbewegung „Demokratie Jetzt“ und des „Bündnis 90“. Nach der Deutschen Einheit arbeitete sie in der thüringischen Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen als Referentin. 1998 wurde sie in den Bundestag gewählt. Zunächst war sie Parlamentarische Geschäftsführerin der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, später war sie zusammen mit Krista Sager Fraktionsvorsitzende. Sie ist Präses der 11. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland und Präsidentin des Evangelischen Kirchentages 2011. Seit 2005 ist sie Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages.
Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Joachim Jentsch, der in Fürstenwalde/Spree bei Frankfurt/Oder im heutigen Landkreis Oder-Spree in Brandenburg geboren wurde und 1957 im hessischen Melsungen Abitur machte, wurde 1976 für die CDU Mitglied des Deutschen Bundestages. 1982 wählte ihn die Stadtverordnetenversammlung in Wiesbaden zum Oberbürgermeister, später war er Mitglied des Hessischen Landtags. Im November 1990 wurde er in Thüringen zum Minister der Justiz sowie für Bundes- und Europaangelegenheiten ernannt. Im Jahr 1996 wurde Jentsch vom Bundesrat zum Richter des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe gewählt. Dieses Amt übte er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2005 aus.
Karl Starzacher, der aus St. Veit an der Glan in Österreich stammt und in Hessen zur Schule ging, wurde 1975 Persönlicher Referent des damaligen Hessischen Ministerpräsidenten Albert Osswald. 1978 zog Starzacher für die SPD als Abgeordneter in den Hessischen Landtag ein. Im April 1991 wurde er Landtagspräsident, 1995 hessischer Finanzminister. Von 1999 bis 2003 war er Vorstandsmitglied und später Vorstandsvorsitzender des Bergbaukonzerns RAG AG in Essen. 2008 und 2009 war er als Präsident der Europa Hochschule Fresenius in Idstein tätig. Außerdem ist er unter anderem Vorsitzender des Landesverbandes Hessen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und weiterer Stiftungen.
Ruth Wagner aus Wolfskehlen im Kreis Groß-Gerau war von 1978 an für die FDP Mitglied des Hessischen Landtags. Ihr politischer Schwerpunkt war die Bildungs- und Kulturpolitik. 1994 wurde sie Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, 1999 hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst im Kabinett von Ministerpräsident Roland Koch. Von 2003 bis 2008 amtierte sie wie zuvor schon 1987 bis 1991 als Vizepräsidentin des Landtags. 1987 war sie Mitbegründerin des Rheingau-Musik-Festivals. Sie gehört zahlreichen Vereinen an, die Kultur und Wissenschaft fördern, darunter die Friedrich-Naumann-Stiftung und die Leo-Baeck-Stiftung, seit 2009 ist sie Kuratoriumsvorsitzende des Kulturfonds Rhein-Main.
Die 1964 vom damaligen Ministerpräsidenten Georg August Zinn gestiftete Medaille erinnert an den früheren hessischen Innenminister Wilhelm Leuschner, der 1944 als Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus ermordet wurde.
Weitere Informationen zur Medallie und zu Wilhelm Leuschner gibt es unter www.stk.hessen.de
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