Knapp 40 Prozent der Deutschen können sich
grundsätzlich vorstellen, ihr Geld nachhaltig anzulegen. Das zeigt
eine Umfrage, die das Marktforschungsinstitut GfK im Auftrag des
Instituts für nachhaltige Kapitalanlagen (NKI) 2017 durchführte. Doch
nur 4,8 Prozent investieren bisher nach sozialen, umweltbezogenen
und/oder ethischen Kriterien. Der Grund für viele: Unzureichende
Informationen zu den entsprechenden Anlageprodukten. Der
gemeinnützige Verbraucher-Ratgeber Finanztip hat sich deshalb das
Angebot an Anlagen näher angesehen und empfiehlt zwei Indexfonds auf
nachhaltige Aktienindizes.
Anleger können leicht den Überblick bei nachhaltigen Investments
verlieren, denn Angebote gibt es viele – von Beteiligungen an Solar-
und Windparks über die Aufforstung von Wäldern bis zu speziellen
Ökofonds. Doch eine allgemein gültige Definition gibt es nicht: „Kein
nachhaltig ausgerichteter Fonds ist wie der andere“, erklärt Sara
Zinnecker, Expertin für Geldanlage bei Finanztip. „Die Fondsanbieter
legen unterschiedliche Kriterien an, sieben nach unterschiedlicher
Logik aus. Anleger müssen immer genau schauen, was in solchen Fonds
drinsteckt.“ Grob gefasst, bedeutet nachhaltig anlegen: Geld in
Unternehmen zu investieren, die bestimmte Kriterien berücksichtigen,
beispielsweise in Bezug auf die Umwelt und die
Produktionsbedingungen. Unternehmen hingegen, die die Umwelt
schädigen, von Kinder- oder Zwangsarbeit profitieren, Waffen
herstellen oder Atomenergie produzieren werden oft ausgeschlossen.
Breit gestreute Indexfonds bieten Sicherheit und eine gute Rendite
Einen guten Einstieg bieten nachhaltige Aktien-Indexfonds (ETFs).
„Indexfonds sind für jeden Kleinanleger einfach zu bekommen und
günstig“, sagt Zinnecker. Anleger zahlen für den Fondsmanager keine
teuren Gebühren, die die Rendite schmälern. Ein guter ETF investiert
außerdem in viele Unternehmen und Branchen und verteilt so das
Verlustrisiko. Ganz anders sieht das bei Beteiligungen an Windparks,
Waldprojekten, Genussscheinen und Einzelaktien aus: „Finger weg!“,
warnt Zinnecker, „diese Investments können einen Totalverlust nach
sich ziehen.“
Ökologisch fragwürdige Unternehmen ausgesiebt
Finanztip empfiehlt den ETF der Marke UBS (Internationale
Kennnummer ISIN: LU0629459743): Anleger investieren dann in die gut
400 Unternehmen der Welt, die nach einer Bewertungsskala des
Indexanbieters MSCI am nachhaltigsten wirtschaften. Andere
Unternehmen wurden hingegen ausgesiebt: Apple wegen mangelndem
Engagements gegen Kinderarbeit in den Kobaltminen von Zulieferern,
Facebook aufgrund von Datenschutzproblemen und der Ölkonzern Exxon
aus ökologischen Gründen. Procter & Gamble, Walt Disney oder SAP
hingegen bleiben drin.
Anleger können monatlich ansparen oder einmalig einen festen
Betrag anlegen
Wer auch in Schwellenländer investieren möchte, kann sich den ETF
der Marke iShares (ISIN: IE00B57X3V84) näher ansehen. In diesem ETF
stecken knapp 600 Unternehmen, die den Kriterienkatalog des
Indexanbieters Dow Jones am besten erfüllen. Zinnecker: „Einen
einmaligen Betrag können Sie ganz einfach über günstige Depotbanken
wie die Onvista Bank oder Flatex anlegen. Wer lieber monatlich zum
Beispiel 100 Euro in nachhaltige ETFs investieren möchte, kann etwa
bei der DKB einen Sparplan einrichten.“ Sparpläne gibt es bereits ab
25 Euro monatlich.
Finanztip hat für den Fünf-Jahres-Zeitraum bis Ende 2017 den
Renditen-Vergleich gemacht: Die nachhaltige ETF-Variante der UBS
entwickelte sich fast ebenso gut im Wert wie der konventionelle ETF.
Beim ethisch ausgerichteten ETF von iShares haben Anleger dagegen auf
etwas Rendite verzichtet und größere Kursschwankungen erlebt als mit
einem vergleichbaren klassischen ETF.
Weitere Informationen
https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/nachhaltige-geldanlagen/
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