Es hatte sich im vergangenen Jahr bereits abgezeichnet: Die Kunden und Mitglieder der Volksbank Mönchengladbach setzen großes Vertrauen in die Arbeit „ihrer“ Bank. „Unsere Kunden haben sich gegenseitig gestärkt, indem sie das überwiegende Finanzgeschäft mit ihrer Genossenschaftsbank gemacht haben“, resümiert Vorstandsvorsitzender Lothar Erbers zufrieden dieses Verhalten im Sinne des mehr als 125 Jahre alten solidarischen Grundgedankens der Volksbanken. In wirtschaftlich äußerst schwieriger Zeit seien Kunden und Eigentümer der Volksbank enger zusammengerückt. „Ein Phänomen, das in der Anthropologie längst ausführlich beschrieben ist, und symptomatisch ist für Krisenzeiten,“ ergänzt Vorstandskollege Heinz-Wilhelm Hermeling. „Somit kann man mit Freude sagen: Wir haben das Jahr eins nach Lehman gut überstanden.“
Für 2009, erklärt Volksbank Vorstand Otmar Tibes, „können wir eine Bilanzsumme von rund 815 Millionen Euro ausweisen. Das ist ein Plus gegenüber 2008 von knapp fünf Millionen Euro.“ Die Kundenkredite lagen im vergangenen Jahr bei 451 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus gegenüber 2008 von rund drei Prozent. Damit liegt die Volksbank Mönchengladbach erfreulicherweise im Bundestrend. Tibes: „Im Angebot von Fremdkapital verzeichnen die Volks- und Raiffeisenbanken für 2009 die höchste Kreditvergabe seit über zehn Jahren.“
Bei den Einlagen ist das Wachstum im Zweijahresvergleich sogar überdurchschnittlich gewesen: Von 497 Millionen Euro in 2007 auf 573 Millionen Euro. 2008 lagen die Einlagen bei 561 Millionen Euro. „Die Kunden honorieren sehr deutlich das durch die Krise gestärkte Image der Volksbanken“, so Tibes. Die Gelder sind besonders in Tagesgelder und Spareinlagen geflossen.
Im Wertpapiergeschäft sind die selbst gesteckten Ziele 2009 erreicht worden. So konnte auch im abgelaufenen Geschäftsjahr insbesondere der Absatz unserer Garantieprodukte und Substanzwerte, wie zum Beispiel offene Immobilienfonds, weiter auf hohem Niveau gehalten werden. „Das liegt vor allem an dem hohen Sicherheitslevel dieser Produkte. Er hat entscheidend dazu beigetragen, dass die Kunden in den Markt zurückgekehrt sind“, erklärt Hermeling.
Die so genannte Kreditklemme treffe eindeutig für die Volksbank Mönchengladbach nicht zu, erläutert Hermeling weiter: „Wir sind sehr erfolgreich in der Vermittlung von Krediten an den Mittelstand.“ Weil die Volksbank Mönchengladbach als Hausbank der Mittelständler die gesamte Palette der Förder- und Sonderkreditprogramme anbieten kann, gibt es Kredite für diese Unternehmen zu einem sehr attraktiven Zinssatz. Gewerbliche wie private Kunden haben im vergangenen Jahr positiv auf das Engagement der Volksbank Mönchengladbach im Sektor Erneuerbare Energien reagiert. Insgesamt wurden Photovoltaikanlagen im Gesamtwert von mehr als 14 Millionen Euro finanziert. 2008 waren es noch rund sechs Millionen Euro. Verstärkt wurde der Trend zum Solarstrom durch das eigene Engagement der Volksbank
Mönchengladbach, die zu den Gründern der Bürger Solar Willich eG gehört. Für 2010 sieht sich die Volksbank Mönchengladbach nicht nur in diesem Marktsegment insgesamt gut gerüstet, betont Heinz-Wilhelm Hermeling.
Ein besonderes Highlight sei im abgelaufenen Jahr der Bereich Baufinanzierung gewesen, so Heinz-Wilhelm Hermeling weiter: „Allein das Neugeschäft lag bei mehr als 40 Millionen Euro. Das hatten wir seit Jahren nicht. Wir haben dies weitgehend aus eigenen Mitteln dargestellt, und weniger über die Einbeziehung von Hypothekenbanken.“ Die Volksbank Mönchengladbach greift diesen positiven Trend auf, und bündelt künftig sämtliche Aktivitäten in diesem Bereich in einem eigenen ImmoCenter.
Bei den Neukunden lag die Volksbank Mönchengladbach, was das Bausparen betrifft, über dem langjährigen Durchschnitt. Hier lag das Abschlussvolumen 2009 bei 30 Millionen Euro. „Das ist trotz schwierigem Umfeld ein zufriedenstellender Umfang“, bilanziert Hermeling. Für 2010 erwartet Heinz-Wilhelm Hermeling einen weiteren Anstieg im Bauspargeschäft, allein schon durch die zertifizierten Produkte des Verbundpartners Schwäbisch-Hall.
Für das Vermittlungsgeschäft „R+V Lebens- und Sachversicherungen“, lag das Abschlussvolumen 2009 bei rund 13,3 Millionen Euro. Im easyCredit-Geschäft wurden etwa fünf Millionen Euro umgesetzt. Im Immobilienbereich, so Heinz-Wilhelm Hermeling, konnte der Umsatz gegenüber 2008 um zehn Prozent gesteigert werden.
Die Volksbank Mönchengladbach beschäftigte zum Bilanzstichtag 231 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 17 Auszubildende und 50 Teilzeitkräfte, so Otmar Tibes: „Der Personalaufwand, wie auch der Verwaltungsaufwand liegen geringfügig unter dem Vorjahresniveau.
Der Jahresüberschuss 2009 beträgt 1,9 Millionen Euro: „2008 waren es 1,4 Millionen Euro“, bilanziert Heinz-Wilhelm Hermeling. Er sei vor allem durch das, im besten Sinne, „konservative, an den Bedürfnissen der Genossenschaft unserer Kunden und Mitglieder orientierte, Bankgeschäft erwirtschaftet worden, „und nicht durch spekulative Transaktionen.“ Die Substanz der Bank soll durch eine Aufstockung der Rücklagen um etwas mehr als 1,2 Millionen Euro auf 35,1 Millionen Euro gestärkt werden. Die Volksbank Mönchengladbach hat im vergangenen Jahr in den drei Kommunen Mönchengladbach, Willich und Jüchen, Gewerbesteuer in Höhe von insgesamt rund 853.000 Euro gezahlt.
Trotz der globalwirtschaftlich angespannten Lage, hat die Volksbank ihr kulturelles und soziales Engagement in 2009 nicht vernachlässigt. Insgesamt floss allein aus Gewinnsparmitteln ein sechsstelliger Euro Betrag in die zahlreichen Projekte und Vereine in der Region.
2010 wird für den Vorstandsvorsitzenden Lothar Erbers ein interessantes Jahr, weil: „wir verstärkt Kunden als Mitglieder in unser Boot holen wollen. Das stärkt nicht nur unsere Gemeinschaft, sondern auch die Region. Denn als Kunde und Mitglied der Volksbank Mönchengladbach wird jede Finanzkrise für den Einzelnen beherrschbar.“