Von Reinhold Willfurth
Die Deutsche Bahn AG ist ein hochprofitables Unternehmen, das
seine Fernzüge gerne nach Paris und London schickt oder demnächst den
Nahverkehr von Stockholm dirigiert. Vor lauter Freude, dass das
Staatsunternehmen auf Auslandsmärkten reüssiert, vergisst der Staat,
sich um den heimischen Schienenverkehr jenseits von IC und ICE zu
kümmern. Oder wie soll man es nennen, wenn die Politik in Berlin und
München eine einmalige und bestens bewertete Gelegenheit ausschlägt,
den gordischen Güterverkehrsknoten auf dem Weg von den deutschen
Seehäfen zu den Zukunftsmärkten in Südosteuropa zu entwirren und
dabei gleichzeitig das letzte große Infrastrukturprojekt einer Region
auf den Weg zu bringen, die längst nicht mehr am Rande Europas,
sondern mittendrin liegt? Vielleicht sollte Ministerpräsident
Seehofer, der stets betont, die Oberpfalz dürfe nicht abgehängt
werden, seinen Parteifreund Ramsauer und seine widerspenstige
Staatsregierung zu einem Konsens zwingen, der ein wichtiges
Verkehrsprojekt nicht an relativ bescheidenen zehn Millionen Euro
scheitern lässt.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de
Weitere Informationen unter:
http://