Macht ist nichts ohne Kontrolle, heißt es frei
übersetzt in einem Werbespruch. Das Datenleck bei der
Enthüllungsplattform Wikileaks ist ein Beweis dafür. Julian Assange
alleine besaß die Macht, mit dem Aufdecken heikler Informationen
Staaten in Furcht und Schrecken zu versetzen. Er alleine
kontrollierte diese Macht – allein: ihn kontrollierte niemand. Die
Transparenz und Offenheit, die Wikileaks von anderen forderte, hat
Assange für sich und sein Unternehmen nie gelten lassen. Mit der
Datenpanne, bei der die Namen der Informanten öffentlich wurden,
steht die Plattform vor dem Aus. Das ist zwar bedauerlich. Denn auch
demokratisch legitimierte Systeme brauchen Mutige, die melden, wenn
etwas nicht in Ordnung ist. Aber Informanten brauchen die Garantie
der Vertraulichkeit. Wikileaks hat hier kläglich versagt. Julian
Assange spielte gern mit der Macht, die er besitzt. Er muss sich der
Verantwortung, die diese Macht mit sich gebracht hat, stellen.
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