Es ist ein altbekanntes Spiel. Nordkorea
schießt etwas in den Himmel oder testet Bomben. Die Welt starrt im
Gegenzug für einen kurzen Augenblick mit einer Mischung aus
Verachtung und Entsetzen auf das totalitäre Regime in Pjöngjang. So
geht das seit Jahrzehnten. Das Volk ist bei alledem natürlich auf der
Strecke geblieben. Und so lässt sich die jüngere Geschichte
Nordkoreas mit dem Dreiklang von Raketen, Sanktionen und Hungersnöten
erzählen. Das Schreckliche: Ginge es nach Pjöngjang, bliebe es so.
Doch im Gegensatz zu Nordkoreas Denken hat sich die Welt verändert.
Die schützende Hand von China wird zittriger. Kein Wunder: Zuletzt
hat sich Pjöngjang immer weniger von Peking sagen lassen. An einem
unberechenbaren Terrorstaat aber hat niemand Interesse – schon gar
nicht eine Wirtschaftsmacht. Zudem sieht sich das „Reich der Mitte“
unter Handlungsdruck. Die Ambitionen der US-Regierung in Fernost sind
bekannt. Möchte China dem etwas entgegensetzen, ist es mit Exporten
nicht getan. Ziel muss es dann sein, sich als regionale Ordnungsmacht
zu etablieren. Eine solche aber löst selbst die Probleme in ihrer
Nachbarschaft – Probleme wie Nordkorea.
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