Mittelbayerische Zeitung: Dank an Franken Kommentar zum ersten Wald-Windpark Bayerns

Man muss Gott für alles danken, auch für
Franken“, lautet ein gehässiges Sprichwort im Rest des Freistaats.
Tatsächlich zeigte sich gestern Oberfranken von seiner besten Seite:
Am weiß-blauen Himmel drehen sich leise die Rotoren im Wind, darunter
strahlten Unternehmer, Umweltschützer und Politiker um die Wette,
während sie Bayerns ersten Wald-Windpark eröffnen. Als die Kameras
und Mikrofone abgeschaltet werden, sieht das Bild jedoch etwas anders
aus. Dann herrscht schnell wieder die Gefahr, dass sich in Sachen
erneuerbare Energien nichts mehr bewegt, wenn nicht beherzte
Antreiber eingreifen. Bürger sind gegen Atomkraft generell und
Windkraft vor der Haustür, die Staatsregierung machte Bayern zum
bundesweiten Schlusslicht bei der stärksten unter den Öko-Energien.
Dazwischen lavieren Behörden und Kommunalpolitiker zwischen
Paragrafen und politischem Druck von allen Seiten. Dabei steht
Konsens an erster Stelle, damit die Regenerativen sich auch in Bayern
erholen können. Der Waldwindpark im Landkreis Hof konnte nur
entstehen, weil überzeugte Partner rechtzeitig die Weichen stellten
und auch die Bürger mitnahmen. Nicht nur die Staatsregierung, nicht
nur die Behörden und Planungsverbände, sondern wir alle können uns an
Hof ein Beispiel nehmen. Einholen wird den Windkraft-Spitzenreiter
unter den Landkreisen so schnell keiner. Aber dort können nun auch
Regensburger ernten, was von 15 Jahren in harter Pionierarbeit gesät
wurde. Auch dafür kann man mal „Vergelt–s Gott sagen.

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