Mittelbayerische Zeitung: Der nächste Deal / Kommentar zu Griechenland

Tsipras will die Schuldenlast für Griechenland
erleichtert haben. Angesichts seines Renten-Weihnachtsgeschenks
stehen seine Chancen dafür nicht besonders gut. Möchte man meinen.
Denn auf den griechischen Inseln sitzen seit Beginn des
Flüchtlingsdeals zwischen Europäischer Union und der Türkei 16 000
Menschen fest, insgesamt sind es im Land 62 000 Flüchtlinge. Ein
ziemlich schlagkräftiges Druckmittel, wenngleich es nicht explizit
genannt wird – anders als im Fall der Türkei, wo Präsident Erdogan
immer wieder damit droht, den Deal platzen zu lassen zu die Grenzen
zu öffnen, wenn ihm etwas nicht in den Kram passt. Deutschland und
damit die EU werden nicht umhin kommen, dem immer noch instabilen
Griechenland finanziell in irgendeiner Form entgegen zu kommen. Der
Appell Merkels, Griechenland in der Flüchtlingsfrage nicht im Stich
zu lassen, wirkt da ziemlich verzweifelt. Die Solidarität der
europäischen Gemeinschaft bei der Bewältigung der
Flüchtlingssituation war die einer kollektiven Verdrängung.
Griechenland kann sich also auf Geldgeschenke freuen: Von Tsipras
ebenso wie von der EU.

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