Von Christian Kucznierz
Wer den Krieg gegen die Taliban und ihre Terrorherrschaft
befürwortet, kann sich einem Einsatz in Mali nicht verweigern.
Frankreich hat nach einem viel zu langen Zögern durch die
Weltöffentlichkeit den ersten Schritt gemacht. Paris mag als frühere
Kolonialmacht eigene Interessen verfolgen, aber es hat richtiger
Weise klargestellt, dass der Versuch der gewaltsamen Gründung eines
Gottesstaats in Afrika, wenige Flugstunden von Europa entfernt, nicht
hinnehmbar ist. Weil diese Argumentation stimmig ist, wird sich
Deutschland nicht lange dagegen wehren können, sich an dem Einsatz in
Mali zu beteiligen – mit mehr als nur Ausbildern für die Soldaten im
Süden des Landes. Die Bundesregierung muss aus den Fehlern, die sie
in Afghanistan gemacht hatte, Konsequenzen ziehen: Sie muss klar
sagen, was die deutschen Bürger erwartet; sie muss sagen, was die
deutschen Soldaten erwartet; und sie muss ein Ziel definieren.
Afghanistan zeigt aber auch, dass ein Krieg gegen einen ideologisch
motivierten Gegner ohne die Hilfe und Unterstützung der
Nachbarstaaten verloren ist, noch bevor er begonnen hat.
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