Mittelbayerische Zeitung: Keine Lösung Kommentar zur Reform des achtstufigen Gymnasiums in Bayern

Das G8 bleibt ein Sorgenkind für Minister
Spaenle. Schüler klagen über die Stofffülle, beim Abitur fielen heuer
3,7 Prozent durch. Mit dem angekündigten Intensivierungsjahr, das
jetzt Flexibilisierungsjahr heißt, sollten die Situation verbessert
und mehr Schüler zum Abschluss geführt werden. Doch eine Lösung für
die Probleme des G8 ist es nicht. Dabei ist der Grundgedanke, Schüler
individuell in den Fächern zu fördern, in denen sie Nachholbedarf
haben, nicht schlecht. Schon heute brauchen viele Schüler Nachhilfe,
um im Unterricht mitzukommen – diese können sich jedoch nicht alle
Eltern leisten. Beim Flexibilisierungsjahr bleiben aber noch viele
Fragen offen, von der konkreten Umsetzung an den Schulen bis hin zu
den Kosten. Denn für individuelle Lehrpläne braucht es zusätzliche
Pädagogen, ebenso wie für die geplante integrierte Lehrerreserve an
allen staatlichen Gymnasien in Bayern. Eine Rückkehr zum G9 ist im
Freistaat vom Tisch. Statt aber immer weiter am G8
herumzureformieren, um Schüler und deren Eltern – auch im Hinblick
auf die Landtagswahl 2013 – zu beruhigen, sollte der Minister das
Gymnasium lieber so gestalten, dass es auch in acht Jahren zu
schaffen ist.

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