Mittelbayerische Zeitung: Kommentar „Mittelbayerische Zeitung“ (Regensburg) zu Audi

Vergangene Woche Mercedes, gestern Audi, morgen
wohl auch BMW: Bei den deutschen Nobelherstellern folgt eine gute
Nachricht der nächsten. Über allen Bilanzen thront ein Name: China.
Im Paradies für Verkäufer von Premiumautos leben 1,3 Milliarden
Menschen, deren Lust auf (automobilen) Luxus gerade erst begonnen
hat. Dauerstau? Fahrbeschränkungen? Pustekuchen. Wer im Reich der
Mitte etwas auf sich hält, der fährt mindestens Mittelklasse,
möglichst aus Deutschland. In China ist das Auto der Superstar und
nicht der Gewinner einer Casting-Show, soll ein VW-Manager Mitte
April nach der Automesse in Shanghai die Lage plakativ beschrieben
haben. Die Folgen für Deutschland sind mittlerweile unübersehbar. Die
Hersteller investieren kräftig, der kostspielige Wandel weg von den
fossilen Kraftstoffen wird mit dem Geld aus der Boomregionen am
anderen Ende der Welt bezahlt. Die Notwendigkeit für diesen
Fortschritt ist dabei ungebrochen: Die deutschen Hersteller können
ihre Konkurrenten abhängen, nicht aber das Damoklesschwert des
Ölpreises. Daher auch die gute Nachricht aus Ingolstadt für die
Umwelt: Audi kündigte gestern an, ab Jahresende den Kleinwagen A1
auch in China anzubieten.

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