Nun also Tunesien. Das Land, das nach dem
„arabischen Frühling“ als einziges die Umgestaltung zur Demokratie
geschafft hat, wird nun auch vom islamistischen Terror heimgesucht.
Dabei war das nur eine Frage der Zeit. Das Land kämpft seit Längerem
schon gegen Islamisten. Experten schätzen die Zahl von Tunesiern in
den Reihen der Kämpfer des Islamischen Staats auf 3000 – sie stellen
damit die größte Gruppe unter den ausländischen IS-Dschihadisten. Der
Anschlag auf das bei Touristen beliebte Land dürfte massive Folgen
haben. Die ersten Reiseveranstalter haben Tunesien bereits von den
Routen ihrer Kreuzfahrtschiffe gestrichen. Bleiben die Touristen
länger aus, bricht eine wichtige Einnahmequelle weg. Armut und
Perspektivlosigkeit aber sind die Gründe, warum Extremismus in den
Ländern des „arabischen Frühlings“ attraktiv ist. Die Aussichten für
Tunesien, das noch dazu Nachbar des ins Chaos abgleitenden Libyen
ist, sind düster.
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