Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Fritz Winter zu EU/ökologische Vorrangflächen

Die neue EU-Agrarpolitik fordert von den
Landwirten neue, zusätzliche Umweltleistungen. Ökologische
Vorrangflächen auf fünf Prozent des Ackerlandes – das klingt prima.
Tatsache ist aber: Mit einem Zwischenfruchtanbau auf 16,7 Prozent der
Fläche sind bereits die Öko-Anforderungen erfüllt. So entsteht kein
neuer Lebensraum in der intensiv bewirtschafteten Agrarsteppe. Es
ginge auch anders. Pufferstreifen entlang von Gewässern, Feldraine,
Hecken oder Feldrandstreifen werden sogar mit einem höheren
Flächenfaktor in den „Greening“-Vorschriften angerechnet. Nur die
Umsetzung scheitert, weil die bürokratischen Hürden hoch sind und die
Bauern panische Angst haben, im EU-Vorschriftendschungel Fehler zu
machen und so Subventionen zu riskieren. Die gemeinsame Agrarpolitik
der EU sieht ausdrücklich einen Spielraum für die nationale Umsetzung
vor. Für Entbürokratisierung und Aufwertung von Umweltleistungen
könnte Deutschland selbst sorgen.

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