Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Isolde Stöcker-Gietl zu ADAC

Die Auszeichnungen, die dem ADAC in diesem Jahr
verliehen wurden, sind wenig schmeichelhaft. „Verschlossene Auster“
und „Informationsblockierer des Jahres“ lässt sich niemand gerne ins
Stammbuch schreiben. Nach einem desaströsen Jahr hat der
„Noch-Verein“ am Samstag den Grundstein für einen Neuanfang gelegt.
Es könnte ein Befreiungsschlag sein. Doch der kann nur gelingen, wenn
sich nicht nur auf dem Papier, sondern auch in den Köpfen der
ADAC-Verantwortlichen etwas ändert. Sie müssen sich wieder auf jene
Tugenden beschränken, die sich ihre Vorgänger einst auferlegt haben:
Fairness, Sachlichkeit und Hilfe, Rat und Schutz für die Mitglieder.
Konkret heißt das: Der ADAC hilft schnell, zuverlässig – und für
seine Mitglieder kostenlos etwa bei einer Autopanne. Das ist seine
Kernkompetenz und sein Vereinszweck. Der Verkauf von Büchern und
Reisen oder die gerade beendete Beteiligung am Fernbusgeschäft
gehören nicht dazu und haben unter dem Vereinsdach nichts verloren.
Hier liegt es an der Justiz, genau hinzusehen. Sportvereine dürfen ja
auch keine Trikots verkaufen, um die Vereinskasse aufzubessern.

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