Online-Vergleichsportale sind nicht die
Stiftung Warentest. Sie arbeiten nicht auf einen über 50 Jahre alten
Beschluss des Deutschen Bundestages allein zum Wohle der Verbraucher.
Online-Vergleichsportale müssen mit ihren Angeboten Geld verdienen.
Die Tatsache, dass Provisionen kassiert werden, macht deutlich, dass
diese Art von Verbraucherservice nicht neutral zwischen Kunde und
Anbieter agieren kann. Und doch ist sie hilfreich: Denn im
Datendschungel der Versicherungsangebote, Handytarife, Strom- und
Flugpreise findet sich ja niemand mehr zurecht. Warum also nicht die
Angebote von „Check24“ oder „Verivox“ nutzen, um sich einen ersten
Überblick zu verschaffen? Es ist gut, dass das Landgericht München in
seinem Urteil den Vergleichsportalen mehr Transparenz auferlegt hat.
Es ist aber auch gut, dass man auf die massiven Forderungen der
klagenden Versicherungswirtschaft nicht eingegangen ist. Sie hätten
das Internet-Geschäft mit Versicherungen massiv erschwert – und den
Versicherungen damit in die Hände gespielt. So müssen sich nun beide
Seiten arrangieren. Profitieren werden in jedem Fall die Verbraucher,
denn der Preisvergleich mag zwar nicht objektiv sein, aber in jedem
Fall ist er ein probates Mittel, um Einfluss auf die Preispolitik der
Versicherungen zu nehmen. Und auch das spart am Ende Geld.
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